Im März 2023 besuchte FMK Baden-Württembergs höchstes Bauwerk:

Den Sender Mühlacker!

Foto: Rainer Zimmermann

Es begrüßten uns Hans-Bernd Weiner und Jürgen Fegert vom Sender Mühlacker und führten uns durch die Geschichte und Werdegang dieses einzigartigen Wahrzeichens.

Hans-Bernd Weiner (li.) und Jürgen Fegert am Sender Mühlacker - Foto: Peter Faust

Herr Fegert war früher Sendetechniker des SWR und hat an seinem einstigen Arbeitsplatz nun seine Heimat und Lebensaufgabe verwirklicht. Er wohnt auf dem Grundstück des Senders Mühlacker und betreut unter anderem mit Herrn Weiner die Sammlung zur Rundfunkgeschichte. Die beiden sind die Mit-Initiatoren, denen es zu verdanken ist, dass der Sendemast nicht gesprengt wurde, sondern weiterhin über Mühlacker thront. Im März 2020 konnte eine Investorengruppe den Abriss des Wahrzeichens von Mühlacker in letzter Minute verhindern. Als technisches Kulturdenkmal steht der Sender von Mühlacker heute für den Aufbruch in ein neues Medienzeitalter im 20. Jahrhundert. 

Der in den Jahren 1949 und 1950 errichtete Stahlrohrmast ist bis heute das höchste Bauwerk in Baden-Württemberg. Die erste Großantenne im Jahre 1930 in Mühlacker bestand aus zwei 100 Meter hohen Holztürmen, die 195 Meter auseinander standen und mit einem Seil verbunden waren. In der Mitte des Seiles war eine Reuse mit der Antenne zu einem Abstimmhaus. 1934 wurde ein 190 Meter hoher Holzturm als Antennenträger gebaut. Dieser „Holzsender“ war das höchste Holzbauwerk der Welt.

Der Mittelwellensender Mühlacker wurde am 8. Januar 2012 um 23 Uhr vom SWR abgeschaltet.

SWR-Sendemast - Foto: Bernhard Scherl

Auf dem Gelände befinden sich neben dem technischen Denkmal und Wahrzeichen der Stadt auch mehrere Gebäude sowie ein SWR- Gittermast mit Antennen, worüber folgende Programme ausgestrahlt werden:

  • UKW 95,7 MHz SWR 4 Baden-Württemberg - ERP 2 kW

  • DAB+ Block 9D - ERP 5 kW - SWR BW N mit den Programmen: SWR1 BW, SWR2, SWR3, SWR4 HN (Studio Heilbronn), SWR4 KA (Studio Karlsruhe), SWR4 MA (Studio Mannheim), SWR4 S (Studio Stuttgart), SWR4 UL (Studio Ulm), SWR Aktuell, DASDING

Foto: Rainer Zimmermann

Hans-Bernd Weiner und Jürgen Fegert führten uns durch das rund sieben Hektar umfassende Gelände sowie in das einstige Abstimmhaus am Fuße des Mastes.

Im Abstimmhaus - Foto: Peter Faust

Neben der Sendergeschichte bekamen wir Einblicke in die Visionen und Zukunftsplanungen. 

Einen Naturkindergarten gibt es bereits seit September 2021 auf dem Senderareal. Die weiteren Pläne für die gesamte Gestaltung des Geländes rund um den Sender sind derzeit am Entstehen. Bevor größere Projekte in Angriff genommen werden können, muss der Mühlacker Gemeinderat einen Bebauungsplan für das Areal beschließen. Dieser Plan liegt dem Gremium zur Beratung vor. Er sieht unter anderem den Bau einer Tiny-House-Siedlung mit 62 Häusern vor.

Aktuell ist man an der Gründung eines Fördervereines und am Einrichten eines Museums, in dem unter anderem nostalgische Radios gezeigt werden sollen. Im Rahmen unseres Besuches konnten wir einige alte Radios überreichen und waren überrascht, wieviel Schmuckstücke sich bereits in dem Museum befinden. 

    Radiomuseum Mühlacker - Foto: Rainer Zimmermann Radiomuseum Mühlacker

 

Radiomuseum Mühlacker - Fotos: HB Weiner

 

 

Beeindruckend ist auch das mit unendlich viel Liebe und Arbeit geschaffene Modell des Senders Mühlacker - Foto Rainer Zimmermann

 

Jürgen Fegert erläutert die unzähligen Details und Feinheiten des Sender-Modells - Foto: Thomas Kircher

 

Hörtipp:

DER SENDER FUNKT!

Die Live Radio Show von Sender City e.V. und Freunden.

Jeden ersten Freitag im Monat ab 19 Uhr.

Seit Beginn der Pandemie-Lockdowns im April 2020 geht das Webradio zum Auftakt des Wochenendes ON AIR und streamt jetzt einmal im Monat eine Freitag-Abend-Party live und direkt übers Internet in die Wohnzimmer. Anfangs aus den Heimstudios der DJs, seit 2021 sogar direkt aus dem ehemaligen Regieraum des SWR-Senders Mühlacker.

Zwischenzeitlich gefördert vom Land Baden-Württemberg präsentiert Sender City e.V. DJ- und Hip-Hop-Kultur in Reinform, stellt Künstlerinnen und Künstler ins Spotlight, virtuell übers Internet und mit haufenweise Energie: Per Chatfunktion kann das Publikum untereinander und auch direkt mit den DJs connecten. 

 

Viel Zuspruch und einen reißenden Absatz fanden die Publikationen des "Senders Mühlacker".

Jeweils zu bestellen über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder die

Webseite https://sender-muehlacker.de

"Himmelstürmer":

Eine farbige Dokumentation über den Sender Mühlacker, Baden-Württembergs höchstes Bauwerk - vom kunstvollen Holzturm zur stählernen Nadel. Auf 172 Seiten sind sehr viele Informationen und Details rund um den Sender inklusive beeindruckender Bilder und weiterführender Links über QR-Codes. So sind der Originalfilm vom Aufbau des ersten Senders in Mühlacker sowie verschiedene Video- und Audiodateien über QR-Code abrufbar. Das faszinierende Buch befindet sich, Stand September 2023 im Nachdruck, die neue Auflage wird ab Mitte Oktober 2023 zum Preis von 29,50 Euro verfügbar sein.

"Sender Kalender":

Den Senderkalender gibt es seit 2016 und ist mittlerweile ein begehrtes Sammlerprojekt.

Extra anlässlich des Besuches von FM Kompakt wurden 10 Kalender für das Jahr 2023 nachgedruckt.

Der Kalender 2024 ist in Arbeit und wird ab Mitte November 2023 erhältlich sein.

 

Informationen und Kontakt:

Webseite des Sender Mühlacker: https://sender-muehlacker.de

Kontakt E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Fragen zur Ausstellung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Adresse der Sendeanlage für Navigation:
Senderstraße 70
75417 Mühlacker

 

Unterstützen des Senders Mühlacker:

Es war eine Rettung in buchstäblich letzter Minute. Wenige Stunden bevor der über Mühlacker thronende 273 Meter hohe Sender fallen sollte, konnte sich im März 2020 eine fünfköpfige Investorengruppe erfolgreich für den Erhalt des Wahrzeichens von Mühlacker einsetzen.

Dieses ideelle Engagement ist verbunden mit großem finanziellem Aufwand, denn der Sender muss als höchstes Bauwerk von Baden-Württemberg stets die sicherheitstechnischen Auflagen erfüllen. So erfolgte bereits im Frühjahr 2020 der Austausch der Spannschlösser für rund 86 000 Euro.

Die Investorengruppe mit Dieter Eberle, Jürgen Fegert, Thomas Knapp, Steffen Ritter und Hans-Bernd Weiner rechnet mit jährlichen Fixkosten von rund 30 000 Euro. Zudem steht der Austausch der Pardunen bzw. Halteseile in den kommenden fünf Jahren für rund 600 000 Euro an. In den nächsten zehn Jahren wird zudem ein neuer Anstrich fällig. Die Kosten dafür schätzten die Investoren auf rund 450 000 Euro.

Um angesichts dieser Investitionen den Erhalt des Senders längerfristig zu gewährleisten, setzten die Senderretter deshalb auch auf die Mithilfe aus der Bürgerschaft. Um Spenden entgegennehmen zu können, haben die „Senderretter“ deshalb die „Wahrzeichen Sender Mühlacker gemeinnützige UG“ gegründet. Die Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt anerkannt. Damit können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

Spendenkontos:

  • IBAN DE70 6665 0085 0008 0262 70 Sparkasse Pforzheim Calw

  • IBAN DE23 6639 1200 0000 3138 66 Volksbank Bruchsal Bretten

 

Besuch von FMK im März 2023

Foto: Rainer Zimmermann

 


 

Nachfolgende Historie und Werdegang dank freundlicher Genehmigung der „Sender Mühlacker“ Webseite entnommen:

DER SENDER MÜHLACKER SCHREIBT RUNDFUNKGESCHICHTE

1929 legt das Reichspostministerium als Standort des neuen großen Senders Mühlacker fest. Das Bauwerk wird in rund zwölf Monaten errichtet. Im Mai 1930 findet das Richtfest statt, im November 1930 folgt die feierliche Eröffnung mit einem Weihespruch und der Übertragung eines Opernkonzertes aus der Liederhalle in Stuttgart. Die Sender besteht aus zwei 100 Meter großen Holzmasten, die in einem Abstand von 195 Meter aufgestellt sind.

Der von Telefunken gebaute siebenstufige Sender läuft bis Dezember 1930 mit 60 kW im Probebetrieb. Am 20. Dezember nimmt er auf 833 kHZ seinen Betrieb auf. Voraussetzung ist eine Röhrenleistung von 360 kW, die von 18 wassergekühlten 20-kW-Röhren aufgebracht wird.

Der erste Sender in Mühlacker kostet fast 450 000 Reichsmark. Er befindet sich im Besitz der Deutschen Reichspost. Sie vermietet den Sender an die Süddeutsche Rundfunk AG. Im Dezember 1933 tauschen die Sender Berlin, München und Mühlacker die Sendefrequenz.

Von Oktober 1933 bis Januar 1934 wird der Sender wegen Verstärkungsarbeiten auf 100 kW stillgelegt. Die zwei Holzmasten werden durch eine 190 Meter hohe Einmastantenne aus Holz ersetzt.

Im März 1940 wird ein zweiter Mittelwellensender mit 100 kW in Betrieb genommen. Bei diesem Sender können die Frequenzen verändern werden. Er wird während des Zweiten Weltkrieges tagsüber als Stör- und Propagandasender betrieben. Am Abend wird er dem Gleichwellennetz des Reichsrundfunks zugeschaltet. Im April 1945 erfolgt die letzte Durchsage des Reichssenders Stuttgart. Am frühen Morgen des folgenden Tages wird der Sender von einer Pionier-Einheit gesprengt

Noch im selben Monat beginnt eine amerikanische Spezialeinheit gemeinsam mit deutschen Technikern mit dem Wiederaufbau. Im Juni 1945 sendet das „Radio Stuttgart“ zum ersten Mal über eine 52 Meter hohe Stahlgitterantenne. Ab November desselben Jahres strahlt ein zweiter Sender das AFN-Programm für die amerikanischen Streitkräfte aus.

1947 wird der erste Kurzwellensender in Betrieb genommen. 1950 folgt die Inbetriebnahme eines 260 Meter hohen selbst strahlenden Rundstahlmastes für MW und UKW. Mit der UKW-Antenne an der Spitze ragt der Mast bis heute 273 Meter über Mühlacker in den Himmel. Daneben gibt es im Lauf der Zeit noch Masten mit 80, 110 und 130 Meter Höhe auf dem Areal.

Der 110 Meter hohe Stahlfachwerkmast mit UKW-Antenne wird 1993 wegen Baufälligkeit gesprengt. Der 130 Meter hohe Sendemast dient zuletzt nur noch als Reserveantenne. Er wird 2013 gesprengt. Bereits 2006 ist der 80 Meter hohe Mast abgebaut worden.

Am 8. Januar 2012 um 23 Uhr erfolgt die endgültige Abschaltung des Mittelwellensender Mühlacker. Der SWR stellt die Ausstrahlung seines Informationsprogramms SWR cont.ra über die Mittelwellensender in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein. Es gibt Proteste gegen diese Maßnahme.

Es ist geplant, dass der Abbau des ebenfalls ungenutzten 273 Meter hohen Hauptsendemastes bis 2017 folgen soll. Als Wahrzeichen der Stadt soll er in jedem Fall bis zur Gartenschau 2015 stehen bleiben. Danach scheint ein Abbruch unausweichlich, da die erforderlichen finanziellen Mittel für seine Erhaltung vom SWR und der Stadt Mühlacker nicht aufgebracht werden.

2016 stuft das baden-württembergische Landesamt für Denkmalpflege den Sendemast als „technisches Kulturdenkmal“ ein und pocht auf den Erhalt. Der SWR hält an seinen Abbruchplänen fest. 

In dieser Zeit gründet sich in der Stadt Mühlacker der Förderverein Sender Mühlacker. Ziel ist der Erhalt des Senders unter anderem mit Spenden. Der Sendemast ist für viele Bürgerinnen und Bürger von Mühlacker längst zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Ungeachtet der Denkmaleigenschaft erteilt am 5. März 2020 das Regierungspräsidiums Karlsruhe die Abbruchgenehmigung. Daraufhin kündigt eine Investorengruppe an, das Grundstück mit dem Masten erwerben zu wollen. Am 20. März 2020 ist das Vorhaben gelungen. Die Investoren Dieter Eberle, Jürgen Fegert, Thomas Knapp, Steffen Ritter und Hans-Bernd Weiner kauften das Senderareal vom SWR für 550.000 Euro und verpflichteten sich, die Spannschlösser zu erneuern.

Am 23. März 2020 unterschreiben die Investoren eine Erklärung für die Haftungsübernahme. Bis Anfang Mai fand der Austausch der Spannschlösser für rund 86.000 Euro statt. Am 28. Juli 2020 wurde der Kaufvertrag beim Notar unterschrieben.

 


CHRONIK DES SENDERS MÜHLACKER

VORGESCHICHTE

10. 5. 1924

Der erste Stuttgarter Sender in Feuerbach im Bäckerei Gebäude des Proviantamtes Pragwirtshaus nimmt mit 0,25 kW Leistung (437 m) den Betrieb auf.

11. 5. 1924

Um 11 Uhr vormittags findet die offizielle Eröffnungsfeier der ,,Suddeutsche Rundfunk AG Stuttgart“ statt.

28. 11. 1926

Der Sender Degerloch nimmt mit 1.5 kW Leistung auf der Frequenz 790 kHz den Betrieb auf.

 

MITTELWELLENSENDER

21.11.1930

Beginn des Probebetriebs des Großrundfunksenders Mühlacker.

20. 12. 1930

Offizielle Inbetriebnahme des Mittelwellensenders Mühlacker mit 60 kW auf der Frequenz 833 kHz (360,1 m).

ca. 1931/32

Frequenz Änderung auf 832 kHz (360,6 m)

20. 12. 1933

Wellentausch der Sender Berlin, Mühlacker und München bei Inbetriebnahme der neuen Sender Berlin und München zwecks leichterer Umstellung auf den Luzerner Wellenplan. Der Sender Mühlacker erhält jetzt die Frequenz 563 kHz (532,9 m).

15. 1. 1934

Luzerner Wellenplan. Der auf 100 kW umgebaute Sender Mühlacker wird mit der Frequenz 574 kHz (522,6 m) in Betrieb genommen.

1936

Einbau eines Verstimmungsschutzes, neues rundes Antennenhaus, Gabelung des Antennendrahtes zur Verkleinerung des Wellenwiderstandes und der Fußpunktspannung, Schutzfunkenstrecke im Anbau.

3. 1940

Der zweite Mittelwellensender 100 kW (Umbausender) in Betrieb genommen.

1942

Der zweite Sender wird als Störsender eingesetzt.

5. 4. 1945

Um 23 Uhr letzte Durchsage des „Reichssender Stuttgart“.

6. 4. 1945

Um 4 Uhr Sender durch Pionier-Einheit zerstört, Antennenanlage gesprengt.

3. 6. 1945

Der zweite Sender wird nach Wiederinstandsetzung anstelle des noch beschädigten ersten Senders für ,,Radio Stuttgart“ wieder in Betrieb genommen. Neue Antennenanlage: Selbststrahlender Stahlgittermast, 52 m hoch und Dreieck-Flächenantenne.

25. 8. 1945

Der erste Sender wird nach Reparatur für ,,Radio Stuttgart“ wieder in Betrieb genommen.

28. 11. 1945

Der zweite Sender übernimmt jetzt das AFN-Programm, Gleichwelle mit AFN-München 1249 kHz (240,2 m).

5. 9. 1946

Der zweite Sender wird wegen Röhrenschwierigkeiten (RS 301) am ersten Sender vorübergehend für ,,Radio Stuttgart“ eingesetzt.

17. 9. 1946

Der erste Sender arbeitet für ,,Radio Stuttgart“, der zweite Sender für AFN.

3. 1948

Der selbststrahlende Rundstahlmast, 110 m hoch (später mit UKW-Antenne 114,5 m), wird in Betrieb genommen.

11. 8. 1948

Die Endstufe des ersten Senders wird auf zwei Rohren RS 566 (zusätzlich zwei in Reserve) umgebaut.

3. 12. 1949

Der Stahlrohrmast, 260 m hoch (ohne UKW-Antenne), wird versuchsweise in Betrieb genommen.

15. 3. 1950

Kopenhagener Wellenplan. Der erste Sender für das Programm des Süddeutschen Rundfunks erhält die Frequenz 575 kHz (521,7 m), der zweite Sender für das AFN-Programm die Frequenz 1061 kHz (282,8 m). Die Leistung des zweiten Senders wird nach drei Tagen von 100 auf 50 kW herabgesetzt. Der erste Sender erhalt zur Einstellung des Schwebungsnulls mit den störenden Gleichkanalsender zur Frequenzerzeugung einen selbsterregten, ± 1000 Hz nachziehbaren Oszillator in Thermostat.

14. 4. 1950

Die Endstufe des zweiten Senders wird auf zwei Rohren Philips TBW 12/100 umgebaut.

1. 11. 1950

Der Stahlrohrmast, nach Fertigstellung der UKW-Antenne 273 m hoch, wird endgültig in Betrieb genommen. Dreieck-Flächenantenne außer Betrieb.

5. 1. 1952

Frequenzänderung des zweiten Senders für das AFN-Programm tritt in Kraft: jetzt 1106 kHz (271,2 m).

21. 4. 1954

Die Richtantenne, bestehend aus dem 273-m Rohrmast und einem in 240 m Abstand neu errichteten Rohrmast, 130,5 m hoch, 80 cm Durchmesser (Jucho), wird in Betrieb genommen.

15. 9. 1954

Die Dreieck-Flächenantenne wird abgebaut.

15. 8. 1955

Beginn des schrittweisen Austausches der Stufen des ersten Senders gegen die Stufen des neuen Senders ohne Betriebsunterbrechung.

1. 2. 1957

Eigene Stromversorgung MAN 1200 PS 1000 kVA Notstromdieselanlage.

18. 11. 1959

Die Umbauarbeiten am ersten Sender sind beendet, der neue Sender ist mit 150 kW komplett in Betrieb.

23. 2. 1964

Der zweite Sender wird zeitweise Betriebssender auf 575 kHz.

29. 7. 1964

Beide Sender werden zu 250 kW Ausgangsleistung zusammengeschaltet.

März/April 1965

Inbetriebnahme eines provisorischen Wandschaltfeldes für den ersten Sender, anschließend Abbau von Feld 1 bis 4 des alten U-förmigen Schaltpultes.

August/Sept. 1966

Inbetriebnahme des neuen Schaltfeldes (Eigenbau) für den ersten Sender, anschließend Abbau des provisorischen Wandschaltfeldes und der Felder 5 bis 10 des alten Schaltpultes.

22. 4. 1966

Inbetriebnahme des neuen 300-kW-Telefunkensenders. Die alten Sender dienen als Reserve.

21. 9. 1971

Vom 21. September bis 1. Dezember Austausch der Pardunen und Isolatoren am 273-m-Mast.

1973

Das Erdnetz des 273-m-Mastes wird erneuert.

1974

Die Pardunen des Rundstahlmastes werden überholt.

1978

Ein weiterer, 80 m hoher Gittermast wird als Direktor einer Vier-Mast-Richtantenne erstellt.

23. 11. 1978

Genfer Wellenplan tritt in Kraft. Dem Sender Mühlacker wird die Frequenz 576 kHz zugeteilt. Tags Rund-, nachts Richtstrahlung, Hauptstrahlrichtung 222 Grad, Ausblendung 30 Grad bis 50 Grad, 106 Grad bis 122 Grad.

KURZWELLENSENDER

14. 9. 1947

Der erste Kurzwellensender wird auf der Frequenz 6160 kHz mit einer Leistung von 0,8 kW in Betrieb genommen (Sendezeiten: 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr und 16.30 Uhr bis 23.30 Uhr).

28. 3. 1948

Der Sender arbeitet mit einer auf 10 kW erhöhten Ausgangsleistung und mit einer neuen Antenne.

16. 2. 1949

Frequenzänderung auf 6030 kHz.

22. 7. 1949

Die Endstufe wird auf den Röhrentyp RS 557 A umgestellt.

25. 7. 1949

Der Standort der Kurzwellenantenne wird um 80 m verlegt.

12. 1949

Neuer Gleichrichter.

4. 6. 1951

Ganztägiger Sendebetrieb.

31. 5. 1954

Zweite Kurzweilen-Richtantenne (bis 27. 5.1969).

24. 6. 1952

Der Sender wird auf 20 kW Ausgangsleistung verstärkt.

15. 2. 1967

Neue Vorstufen im Eigenbau des SDR.

19. 4. 1967

Alter Vorstufenschrank abgebaut.

4. 10. 1967

Aufbau einer neuen Kurzwellenantenne mit einfachem Horizontaldipol, Strahlungsrichtungen 0 Grad und 180 Grad.

21. 11. 1967

Der Sender erhalt einen 400-W-Steuersender.

31. 7. 1970

Die Bandbreite wird durch ein Filter auf 4,5 kHz begrenzt.

4. 10. 1967

Zweiter 400-W-Steuersender als Reserve.

26. 6. 1975

Neue Sender-Endstufe.

 

UKW-SENDER

3. 10. 1950

Der erste UKW-Sender, ein Eigenbau des SDR, wird (mit einem Achtfach-Kreuzdipol) auf der Frequenz 87,7 MHz in Betrieb genommen. Er übertragt das erste Programm.

19. 11. 1950

Der UKW-Sender übernimmt das zweite Programm.

21. 5. 1951

Neuordnung der UKW-Frequenzen. Der Sender Mühlacker erhalt die Frequenz 89,7 MHz.

1. 7. 1953

Frequenzänderung: Das zweite Programm wird auf der Frequenz 88,8 MHz ausgestrahlt.

1. 9. 1962

Abermalige Frequenzänderung: Das zweite Programm erhalt die Frequenz 89,5 MHz.

14. 4. 1964

Der neue Telefunken-UKW-Sender für das zweite Programm wird in Betrieb genommen.

3. 5. 1965

Rohrschlitz-Richtantenne als Reserve auf 110- m-Rundstahlmast betriebsbereit.

26. 3. 1965

Zweiter Telefunken-UKW-Sender als Reserve betriebsbereit.

28. 7. 1969

Beginn der Stereosendungen im zweiten Programm.

28. 7. 1969

Der Automatik-UKW-Sender für das erste Programm auf der Frequenz 97,0 MHz wird in Stereo in Betrieb genommen.

1. 2. 1974

Das erste Programm wird auf der neuen Frequenz 92,9 MHz mit 3 kW ERP ebenfalls in Stereo gesendet.

AUSZUG AUS:

Südfunk-Hefte 5
Großsender Mühlacker
Zur Technik- und Rundfunkgeschichte

DIE AUTOREN:

Prof. Dr. Heinrich Brunswig, Rundfunkhistoriker, Technische Hochschule Darmstadt

Dr. Eberhard Klumpp, Leiter des Historischen Archivs des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart

Dr. Dietrich Schwarze, Technischer Direktor des Suddeutschen Rundfunks Stuttgart 7

 

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