Schwarzwaldradio/Hitradio Ohr
Besuch bei Hitradio Ohr und Schwarzwaldradio
Am Samstag, 7.10.2017, hatten wir von FM Kompakt, um 14:30 Uhr einen Termin in der Offenburger Altstadt, Hauptstraße 83a:
Hier ist die Heimat der beiden Stationen Schwarzwaldradio und Hitradio Ohr © Jörn Krieger
Dank des Kontakts von Jörn Krieger erwarteten uns im Studio die Moderatoren Uwe Carsten und Sandra Laeske sowie Geschäftsführer Markus Knoll. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Studiokatze Ohrfield, die uns schnurrend begrüßte.
Bereits am Eingang sieht man auf der Moderatorenwand gleich, wer im Dienst ist © Peter Schwarz
Wir beginnen unseren Besuch im Studio von Hitradio Ohr, hier ist Uwe Carsten noch mitten in der Moderation der „Uwe Carsten Show“, die samstags von 7 bis 15 Uhr läuft. Uwe haben wir bereits am Vorabend in einer Cocktailbar in Offenburg getroffen. Er ist absolut professionell und hat kein Problem, dass mit einem Schlag 20 Radiofreaks sein Studio stürmen. Beeindruckend sind die Hörerreaktionen, im Minutentakt kommen Mails mit Musikwünschen, Anmerkungen und Anrufe.
Ein Kracher war im Musikwunsch-Special "Kettenreaktion", in dem sich die Hörer von 14 bis 15 Uhr alles, wirklich alles wünschen können - von Vicky Leandros bis Slayer, einzige Bedingung: Der folgende Interpret muss mit dem Buchstaben beginnen, mit dem der vergangene aufgehört hat. Als wir beim Buchstaben Ypsilon waren, kam aus unserem Kreis der Vorschlag: "Wir spielen was von Yvonne Malak!" Und das in einer Show, die den Untertitel trägt: "Uwe Carsten tut alles, wovon führende Programmberater dringend abraten"
Nach der Sendung sprachen wir mit Uwe Carsten, Markus Knoll und Radio-Legende Rainer Nitschke (ex Radio Luxemburg, SDR/SWR, WDR) über Neuigkeiten bei Hitradio Ohr und Schwarzwaldradio, die Situation auf dem Radiomarkt und das "furchtbare Berater- und Coacher-Unwesen, das sich bei privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern herumtreibt", wie es Rainer Nitschke beschrieb. Er ist dankbar dafür, dass Hitradio Ohr und Schwarzwaldradio bewusst beraterfrei sind. Das Schwarzwaldradio sendet deutschlandweit, Hitradio Ohr in Baden-Württemberg auf DAB+.
Vlnr: Rainer Nitschke – Uwe Carsten – Markus Knoll © Jörn Krieger
Rainer Nitschke feierte im Dezember 2017 ein Jubiläum, das nur wenige erreichen: 50 Jahre vor dem Mikrofon! Angefangen mit 20 Jahren bei Radio Luxemburg, moderierte der gebürtige Stuttgarter 48 Jahre bei SDR 1 und SDR 3 (später SWR 4), 31 Jahre bei WDR 4 sowie anderen Sendern und beim Fernsehen.
Rainer Nitschke (li.) mit Jörn Krieger (re.) im Interview bei Schwarzwaldradio am 7.10.2017
Jörn Krieger nutzte die Chance, um Rainer Nitschke anlässlich seines 50-jährigen Radiojubiläums zu interviewen. Eine Kernaussage von Rainer trifft den Nagel auf den Kopf: „Radio muss für die Hörer gemacht werden, nicht für Berater“ – hier der Link zum Nachhören!
Für seine dreistündige Sendung „Rainer Schwarzwald“, die samstags von 13 bis 16 Uhr beim Schwarzwaldradio läuft (bundesweit via DAB+ und als Livestream, nimmt Rainer Nitschke daher gerne die lange Zugfahrt aus Köln in Kauf. In dieser Spielwiese erzählt Rainer von seinen Erinnerungen, Geschichten und Erlebnissen aus 50 Jahren Radio, Musik und Stars und spielt rare und kuriose Fundstücke aus seiner Privatsammlung.
Uwe Carsten zeichnete mit Teilnehmern des FM-Kompakt-Treffens zudem ein Special rund ums Radio mit Musikwünschen und Mitschnitten aus, das ursprünglich als zweistündige Sondersendung beim Schwarzwaldradio zu hören sein sollte. Aus den geplanten zwei Stunden wurde ein Vier-Stunden-Special, das am Reformationstag, 31.10.2017, zwischen 10 und 14 Uhr ausgestrahlt wurde.
Uwe Carsten on Air © Wolf-Dieter Roth
Die "Uwe Carsten Show XXL" war eine vielseitige Zeitreise durch Geschichte, Erlebnisse und Persönlichkeiten rund ums Radio, die es so sicher noch nicht gegeben hat. Wir bekamen sogar ein eigenes Jingle: "Deutschlands größte Radiofans: FM Kompakt zu Gast bei Schwarzwaldradio!" Die Sendung enthielt Erinnerungen an Radiogrößen wie Thomas Gottschalk, Elmar Hörig, Werner Reinke, Rainer Nitschke, Frank Laufenberg, Dennis King, Heinz Siebeneicher, Mal Sondock, Bernd Schumacher und Charly 2000 sowie Erinnerungen an legendäre Sender wie Radio Luxemburg, die Südtiroler Stationen und die Piraten aus dem Elsass. So lief unter anderem das Original-Jingle von Radio Drops, dass immer zur vollen Stunde zu hören war und das erste Jingle war, das Uwe Carsten im Radio spielte! 1989 bei Radio Drops!
Frank Leonhardt, Gründer von Radio Telstar Offenburg (RTO), erzählte von seinen Erlebnissen beim Seesender-Projekt Offshore 98, dem wohl letzten Piratensender auf hoher See. Auch Radioszene.de, Radioforen und DigiAndi.de wurden erwähnt.
Natürlich wurde mehrfach auch die Problematik angesprochen, dass die Berater im Zuge der "Durchhörbarkeit" den Sendern heute die Sendungen, Personalities, Ecken und Kanten genommen haben, die das Radio damals so liebenswert machten. Was die Berater nicht bedacht haben: Die Abschaffung der Abschaltfaktoren bedeutet, dass es keine Einschaltfaktoren mehr gibt!
Es gab auch viele Anrufe und Mails von Hörern, die spontan von ihren Radio-Erinnerungen berichteten und Musikwünsche durchgaben.
(Andreas Knedlik von digiandi.de – Das Hörfunkarchiv hat diese Sendung mitgeschnitten – wer Interesse hat, bekommt auf Wunsch gerne die Aufnahme: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Die Mannschaft rund um Markus Knoll zeichnet sich dadurch aus, dass man Radio ohne Berater macht und konsequent auf DAB+ setzt. Man hat mit beiden Sendern erfolgreich den Spagat geschafft zwischen professionellem Radio mit Moderatoren, die 100% Wiedererkennungswert besitzen, und einer breiten Musikpalette, die im deutschsprachigen Rundfunk kaum mehr vorkommt.
Das Schwimmen gegen den Mainstream lohnt sich: Kurz vor unserem Besuch wurde diese Pressemeldung zu Schwarzwaldradio veröffentlicht, die zeigt: Gutes Programm hat Erfolg!
"Seit September 2016 sendet SCHWARZWALDRADIO bundesweit im Digitalradio per DAB+. Und kann über ein Jahr später bereits Erfolge verkünden. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin wurde im vergangenen Monat die DAB+ Reichweitenstudie 2017 vorgestellt, zu der über 6.000 Personen in Deutschland mit Digitalradiogeräten im Haushalt befragt wurden. Demnach haben knapp 800.000 Hörer schon einmal bei SCHWARZWALDRADIO reingehört. Mit einer durchschnittlichen Werbekampagne von zwei Wochen werden 214.000 Hörer in ganz Deutschland (WHK) erreicht. 88.000 Befragte bezeichneten sich als Stammhörer von SCHWARZWALDRADIO. Der Sender startet mit diesen positiven Zahlen nun in die Vermarktungsgespräche 2018. „Wir freuen uns, unseren Kunden ein Jahr nach dem bundesweiten Sendestart nicht nur unser subjektiv gutes Gefühl, sondern endlich auch belastbare Zahlen präsentieren zu können“, so der geschäftsführende Gesellschafter Markus Knoll. „Und auch der Hörerzuspruch reißt nicht ab – bei unserer Sondersendung zum Tag der Deutschen Einheit war die Beteiligung der Hörer außergewöhnlich hoch."
Das Schwarzwaldradio ist eine Wohltat gegenüber den sonstigen glattgebügelten, langweiligen Mainstream-Programmen. Man hört dort Musik, die man seit den 80er oder 90er Jahren nicht mehr gehört hat.
Neben der ausgezeichneten Musik machen auch die unverwechselbaren Moderatoren und Spezialsendungen den Erfolg aus. Country-Urgestein Walter Fuchs (ehemals SWF3) präsentiert den "Country Club" (sonntags ab 19 Uhr, dienstags ab 21 Uhr). Samstags ab 19 Uhr gibt es die "Disco Classics", die "Tanzparty" läuft samstags ab 21 Uhr und auch die "Rockclassics" am Freitag ab 20 Uhr sind einige der Perlen, die den Sender hörenswert machen. Zum Team zählen Moderatoren, die selbst Radiogeschichte geschrieben haben, darunter Tommy Schminke, Uwe Carsten und Sandra Laeske.
Im Anschluss an den beeindruckenden Studiobesuch ging es zum gemeinsamen Abendessen mit viel Zeit fürs Fachsimpeln. Und auch da zeigte sich, dass wir es bei Hitradio Ohr und dem Schwarzwaldradio mit echten Radiofreaks zu tun haben. Wer würde mit unserer Gruppe einen geselligen Abend verbringen, wenn er nicht selbst vom Radiovirus infiziert wäre? Täglich beweisen dies in positiver Art diese beiden sympathisch anders klingenden Sender aus Offenburg.
Thomas Kircher und Ralf Zech beim „Wettnageln“ am Schwarzwaldradio-Stand © Ralf Zech
Am nächsten Tag ging's weiter mit dem Besuch der Oberrhein Messe, die gerade in Offenburg stattfand. Schwarzwaldradio war mit einem eigenen Stand und zahlreichen Aktionen vertreten. Zu gewinnen gab es - natürlich - DAB+-Radios! ?
Autor: Thomas Kircher
Mitarbeit: Jörn Krieger
Quellen:
Radioszene und Schwarzwaldradio
Neuigkeiten
Radiokreis Bayern gegründet
FMK-Interview mit
Ingo Töpfer von
FMK-Interview mit
Dietmar Förster vom
FMK besucht die
FMK besucht
FMK besucht
FMK besucht das
NEU NEU NEU - die KOMPLETTEN FMK-Ausgaben sind ONLINE!!!!!
FMK besucht das DRA
Wir orgeln alles nieder - Der FMK-Südtirol Stream mit einem Wiederhören der einstigen Radiopioniere auf