FM Kompakt Radiotage rund um Dresden 07. bis 10. Oktober 2016

 

Die finale FMK-Radiotour im Jahr 2016 führte uns in die Sächsische Landeshauptstadt Dresden. Erstmals machte sich damit FM Kompakt, zusammen mit knapp 20 Radiofreunden, auf den Weg in den Osten der Republik.

Mit Dresden und dem Freistaat Sachsen verbinde ich selbst sehr schöne Erinnerungen. So war ich beruflich im Jahr 1991 für insgesamt 16 Wochen in Dresden, Bautzen und Sebnitz aktiv. Also höchste Zeit, um 25 Jahre später, Elbflorenz wieder zu besuchen.

Ein weiterer Grund für die Radiotage Dresden war, dass Armin Mothes, welchen ich 1989 als Kollege beim Stadt Radio Heilbronn kennen- und schätzen lernte, in Dresden lebt. Armin war im Vorfeld bei der Organisation unserer Tour mit behilflich. Armin Mothes ist kein Unbekannter in der Szene. Neben dem Stadt Radio Heilbronn, war er bei Südtirol 1 on Air, war Pionier mit deutschsprachigen Sendungen am Gardasee und an der italienischen Riviera. Armin war auch bei Radio Welle Lippe Hamm aktiv, um nur einige Stationen zu nennen. Außerdem ist er „Macher“ von Radio Gloria International. RGI ist einmal monatlich mit einer Stunde u.a. über http://laut.fm/jukebox und terrestrisch in Dresden via coloRadio zu hören.

 

Armin Mothes im Studio von Südtirol 1

 

Freitag, 07.10.2016 : Medien und Technik in Dresden

Auftakt war FMK-Radiotage war der Besuch des MDR Landesfunkhaus Sachsen in der Königsbrücker Strasse 88.

 

Frau Pommrich gewährte uns einen 1 ½ stündigen Blick hinter die Kulissen. Für die technischen Fragen bekamen wir mit Herrn Christian Dietz extra einen sehr kompetenten Ansprechpartner, welcher uns Rede und (viele) interessante Antwort(en) gab. Zuerst erfuhren wir einiges rund um das geschichtsträchtige Gebäude, in dem sich der MDR befindet. Einst wurde der Bau als Kaserne der Russischen Armee genutzt und danach größtenteils in katastrophalem Zustand hinterlassen. Heutzutage strahlt das Gebäude einen ganz besonderen Charme auf die Besucher aus – und obendrauf die Wellen des MDR. An die Zeiten der Russischen Armee erinnern noch große Gemälde mit kyrillischen Schriftzügen, aber auch in den Gängen Fotografien, die den Wandel von der Kaserne, bis zum MDR wiedergeben.

 

 

Das Gebäude des MDR wurde zu DDR-Zeiten von der Russischen Armee als Kaserne genutzt

 

Der Rundgang führte uns, an der Redaktion vorbei, in das Studio von MDR 1 Radio Sachsen. Hier kam speziell für uns Christian Dietz hinzu; er ist Ansprechpartner für Technische Fragen.

 

Blick in das Studio von MDR 1 Radio Sachsen

 

Danach besichtigten wir das TV-Produktionsstudio der Sendung „MDR Sachsenspiegel“.

Ein großes Dankeschön und Lob an den MDR für das Entgegenkommen, exklusiv für unsere Gruppe ausnahmsweise an einem Freitag eine Führung möglich zu machen.

Weiter ging es zur Technischen Sammlung Dresden (TSD) in der Junghansstr. 1-3, Dresden

Hier wurden wir von Herrn Dr. Pulla (Kustos Informations- und Kommunikationstechnik) und Herrn Michalk (Förderverein) im Turmcafe des Museums begrüßt. Von hier aus hat man übrigens einen herrlichen Blick auf Dresden. Die Technischen Sammlungen Dresden sind ein Museum,  das sich besonders der jüngeren Technikgeschichte der Dresdner Wirtschaft widmet.

Stehend links: Herr Michalk – rechts: Dr. Pulla

Speziell für unsere Gruppe wurde ein Rundgang durch die TSD zusammengestellt, der sehr beeindruckend war. Faszinierend war aber auch das Kennenlernen von Herrn Michalk vom Förderverein der TSD, dessen Werdegang und Freude am Hobby alle Teilnehmer fasziniert hat.

Klaus Michalk im Radio Depot der TSD

Hier einige Details rund um das Leben und Wirken von Klaus Michalk:

  • Gebürtiger Dresdner (seit 1948)
  • Mitglied im Förderverein seit 14 Jahren in der TSD / Betreuung Mediengruppe Radiodepot
  • Mitglied in der GFGF Deutschlands seit 1998
  • Sammler und Restaurator alter Radiotechnik seit dem 8. Lebensjahr
  • Mitarbeiter an Büchern und Artikeln zur Radiotechnik und- Geschichte (u.a. „Story BG 19“ – Funkverlag Hein aus Dessau)

Extra für FMK waren zu unserem Besuch vom Förderverein neben Herrn Michalk, Andreas Walter, Matthias Stieber und dessen Sohn, Armin Stieber, für uns im Einsatz.

Wir starteten mit einer Führung durch das Radio-Depot. Dieses beinhaltet eine umwerfende Sammlung an historischen Geräten.

 

Auch zwei der legendären, heutzutage sehr begehrten, „Ingelen Geographic“ gehören zur Sammlung der TSD

Im Anschluss zeigte uns Herr Michalk ein Original analoges Tonstudio aus Zeiten der DDR, welches noch heute voll funktionstüchtig ist. Ein Traum vieler Radio- und Technikfreaks.

Zum Abschluss des ersten FMK-Radiotages DD führte uns der Weg in die Ammonstr. 35 – dies ist die Heimat von der BCS Broadcast Sachsen GmbH & Co. KG. In diesem Haus sind Radio Dresden, Hitradio RTL und Apolloradio untergebracht. Rocco Reichel führte uns durch die Sender und das ist alles andere als selbstverständlich. Toll, dass es noch so engagierte Radiokollegen gibt, die für eine Gruppe Radioheads Freitagmittags ab 16 Uhr noch eine zweistündige Senderbesichtigung möglich machen!

Neben Herrn Reichel nahm sich auch Jens Heinl, Ansprechpartner für technische Fragen, viel Zeit. Man gewährte uns einen Einblick in die jeweiligen Sendestudios, während des Live-Betriebes.

In der Mitte (gestreiftes Polo-Shirt) : Rocco Reichel und rechts von ihm: Jens Heinl von der Technik

Alle Studios befinden sich direkt nebeneinander - und das mit Blickkontakt

Für die Sächsischen Lokalradios auf Sendung (Michael Langner am Mikrofon) und in den Studios nebenan: Hitradio RTL mit Ariane Fiedler, sowie Stephan Bodinus bei Radio Dresden

Am Abend ging es zum Ausklang in den Altmarktkeller. In dem Sächsisch-Böhmischen Brauhaus wurde für unsere Gruppe die Kaiserbierstube reserviert. Ein angenehmer Ausklang, nach einem sehr interessanten Radio-Tag.

Samstag, 08.10.2016 – Rund um Dresden

Bautzen: Im Haus der Sorben ist auch der Sorbische Rundfunk beheimatet

Heute starteten wir bereits um 08:00 Uhr in Dresden, um pünktlich um 09:30 Uhr in Bautzen zu sein. Hier waren wir zu Gast beim Sorbischen Rundfunk. Dieser befindet sich am Postplatz 2, im Hause der Sorben. Herr Bilk, langjähriger Mitarbeiter des Senders, führte uns durch das Regionalstudio. Aus dem Studio Bautzen von MDR 1 Radio Sachsen wird täglich ein dreistündiges Frühprogramm in sorbischer Sprache gesendet. Das sorbische Hörfunkprogramm ist nicht nur ein Kommunikationsmedium in der Muttersprache, sondern für die Sorben kulturfördernd und kulturstiftend.

Vom Montag bis zum Freitag, jeweils von 5 bis 8 Uhr, sowie am Sonnabend, von 6 bis 9 Uhr, gestalten die sorbischen Redakteure und Reporter des MDR-Studios in Bautzen ein Frühprogramm in sorbischer Sprache. Notizen, Noten und Neuigkeiten aus der zweisprachigen Lausitz sind Inhalt dieser magazinartigen Sendungen, in denen sich die Moderatoren und Reporter ausschließlich in ihrer sorbischen Muttersprache ausdrücken. Nur die Nachrichten, die jeweils zu jeder vollen Stunde aus dem Dresdner Funkhaus übernommen werden, bilden einen deutschsprachigen Programmanteil. Musikalisch umrahmt werden die Sendungen am Morgen vorwiegend mittels sorbischer Musik, wobei die Genrevielfalt von der Blasmusik und dem Volkslied bis hin zur modernen Pop- und Rockmusik reicht.

Ein Novum innerhalb des Sorbischen Rundfunks ist die Jugendsendung. Jeweils montags von 20:00 bis 22:00 Uhr sendet MDR 1 RADIO SACHSEN ein sorbisches Jugendprogramm. Neben im MDR-Auftrag produzierter Musik sorbischer Jugendbands bestimmen Titel aus den aktuellen Charts das musikalische Angebot.

Die Moderatoren und Redakteure von Radio SATKULA sind sorbische Nachwuchsjournalisten, einige noch Studenten, andere bereits als freie Mitarbeiter für den MDR tätig, die diese Sendung mit Hilfe ihrer erfahrenen MDR-Kollegen gestalten. Anliegen ist es, den täglichen Gebrauch der sorbischen Sprache bei den jungen Hörern zu fördern. Ein Jugendprogramm für nationale Minderheiten ist derzeit ein europaweit einmaliges Angebot für ein zahlenmäßig so kleines Volk.

Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das in der Lausitz zu Hause ist. In Sachsen leben die Obersorben, in Brandenburg die Niedersorben bzw. Wenden. Die kulturellen Zentren sind einerseits Bautzen, andererseits Cottbus. Die Sorben sind eine nationale Minderheit ohne eigenen Staat, ohne Mutterland oder gar Autonomiegebiete. Wie viele Sorben es noch gibt, kann nicht eindeutig gesagt werden, da deutsche Staatsbürger ihre Nationalitätenzugehörigkeit nirgendwo angeben müssen. Es wird jedoch geschätzt, dass es noch 20.000 aktiv sprechende Sorben gibt bzw. 60.000 nach subjektivem Zugehörigkeitsgefühl.

 

Benno Bilk beantwortete unsere Fragen vom Volk der Sorben, über den Rundfunk bis hin zum aktuellen Tagesgeschehen in Bautzen – Ein Highlight war das Vorspielen einiger Mitschnitte aus seiner „Giftschrank-Sammlung“

Von Bautzen ging es weiter nach Radeberg. Hier befindet sich das Schloss Klippenstein und dort wiederum machte die Wanderausstellung „FUNKSTILLE“ Station.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte des Mittelwellen-Senders Wilsdruff. Ab Beginn unserer Radiotage Dresden begleitete Jürgen Juhrig vom Technikverein „Sender Wilsdruff“ unsere Gruppe. Im Jahre 1954 nahm der MW-Sender Wilsdruff seinen Sendebetrieb auf – Am 30.04.2013 verstummten die Sendungen über diese geschichtsträchtige Anlage. Am 18. Juni 2013 gründete sich der Technikverein Sender Wilsdruff e.V. mit dem Ziel, die Traditionen des ehemaligen Funkamtes Wilsdruff zu erforschen. Er möchte das öffentliche Interesse an der Erhaltung des Objektes als technisches und Baudenkmal von nationaler Bedeutung ausprägen, sowie den Verfall und Abriss verhindern.

Jürgen Juhrig präsentierte uns den Werdegang und die Geschichte des Senders

Das Sendegelände inklusive des Mastes, sowie der kompletten Anlage bis hin zu den Gebäuden wurde in private Hand verkauft. Leider war es bis heute nicht möglich, mit dem Eigentümer eine Einigung zum Erhalt und Fortbestand dieses Zeitzeugen deutscher Rundfunk- und Medien- aber auch Zeitgeschichte, zu erhalten. Im Namen von FM Kompakt versuchte ich übrigens ebenfalls mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten. Sämtliche E-Mail-Anfragen blieben unbeantwortet.

Über die Mittelwelle aus Wilsdruff waren u.a. Radio DDR 1, Berliner Rundfunk, RadioRopa, die Stimme Russlands, mdr-info und nicht zuletzt das legendäre Jugendradio DT64 zu hören.

Vom 01. Juli 1992 bis 30.06.1992 via Wilsdruff auf Sendung: Jugendradio DT64 mdr sputnik mit Power from the Eastside

 

Innerhalb des Vortrages erhielten wir auch Einblicke in die technischen Einrichtungen und Sendeanlagen, welche derzeit nicht zugänglich sind.

Hier die wichtigsten Gedanken und Ziele des Vereines:

  • Der Verein bildete sich am 18.06.2013 aus einer Initiativgruppe heraus, die bereits seit dem Jahre 2012 agierte. Wir sind 14 Mitglieder. Ursprüngliche Ziele waren vor allem, das 60 jährige Jubiläum des Sendebeginns 2014 in würdiger Form zu begehen und die technischen Ausrüstungen nach der geplanten Sendeeinstellung und dem damit drohendem Abriss für die Nachwelt zu erhalten.
  • Mit dem Eigentümer, der beabsichtigte, das Gelände und die Gebäudesubstanz wirtschaftlich zu nutzen, wurde Kontakt aufgenommen, um gemeinsam über Ideen und Projekte zu beraten, die das denkmalgeschützte Objekt im begrenzten Umfang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne.
  • Parallel dazu wurden Gespräche und Kontakte mit Vertretern der Regionalen Politik und staatlichen Ämter geführt, um die Festlegungen des Denkmalschutzes durchzusetzen. Bei der TU Dresden, der Hochschule für Technik und Wirtschaft, der Bergakademie Freiberg und dem Hannah-Ahrendt-Institut Dresden gelang es Verbündete zu gewinnen, die an der Erarbeitung eines gemeinsamen Projektes Interesse zeigten.
  • Alle Initiativen und Bemühungen wurden jedoch durch den Eigentümer abgelehnt und der Zugang zum Objekt durch den Verein oder Technikinteressenten verhindert.
  • Der Verein konzentriert sich auf Grund der realen Lage auf folgende Schwerpunkte:
  1. Öffentlichkeitsarbeit zur Erläuterung der historischen und technischen Bedeutsamkeit des Objektes und der drohenden Gefahr des Verlustes der Technik nationaler Bedeutung mit Hilfe von Vorträgen und einer Wanderausstellung „FUNKSTILLE“.
  2. Erarbeitung von Gesprächsprotokollen und Filmportraits mit ehemaligen Mitarbeitern des Funkamtes Dresden und MW-Senders Wilsdruff zur Erhaltung des Expertenwissens für die Nachwelt.
  3. Anregung und Organisation einer Dokumentation (3D-Visialisierung) der Architektur und Technikkomplexe im gegenwärtigen Zustand, um einen realen Eindruck für den interessierten Technikinteressenten zu schaffen, dem wahrscheinlich auch in Zukunft der Zutritt zum Objekt verweigert bleiben wird.
  4. Mobilisierung der Öffentlichkeit den beantragten Abriss des Sendemastes, der zu einer überregionalen Landmarke geworden ist, zu verhindern.
  • Der Verein arbeitet dazu eng mit dem Heimatmuseum Wilsdruff und den technikorientierten Vereinen der Stadt zusammen. Es werden umfangreiche Kontakte zu Amateurfunkern und Vereinen, die sich mit der Rundfunkgeschichte befassen, gepflegt.

 

 

Nach über einer Stunde hochinteressanter Informationen rund um den Sender Wilsdruff ging unsere Rundreise weiter. Und zwar an den Fuß des Fernsehturmes Dresden

 

Diesen Programmpunkt übernahmen die „Macher“ des Freundeskreises Fernsehturm Dresden e.V.

Herr Mittag und Herr Ludwig (einst Chefturmkoch) standen uns Rede und Antwort, zur Geschichte und Werdegang des Turmes.

Der Verein Fernsehturm Dresden e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Fernsehturm Dresden wieder öffentlich zugänglich zu machen. Kern der Vereinsarbeit ist ein umfangreiches, zukunftweisendes Exposé, welches nicht nur den Dresdner Fernsehturm in eine gute Zukunft überführen wird, sondern vor allem auch unserer Stadt Dresden sowie deren Gästen und Bewohnern ein modernes und sehr attraktives Zentrum für Bildung, Wissenschaft und Technik sowie für den Tourismus in Aussicht stellt.

 

Bildmitte Eberhard Mittag und rechts von ihm mit kariertem Hemd: Thomas Ludwig – einst Chefturmkoch

Dank des Fördervereins Fernsehturm Dresden e.V. nachfolgende Details:

Fernsehturm Dresden-Wachwitz
01326 Dresden
Oberwachwitzer Weg 37

Eigentümer/Betreiber:

DFMG Deutsche Funkturm GmbH
Gartenstraße 217, 48147 Münster
Postfach 2145, 48008 Münster 

Bauzeit: 1963 – 1969 (unter Federführung des VEB BMK Kohle und Energie)
Architekten: Kurt Nowotny, Herrmann Rühle, Johannes Braune
Baustoffe: Beton, Stahlbeton
Betriebszeit: seit September 1969 als Sendeanlage, seit Oktober 1969 bis 1991 als Touristenattraktion
Gesamthöhe: 252 m
Höhe der Aussichtsplattformen: 145 m (Café), 148 m (freie Plattform)
Höhen der Restaurants: 145 m
Gesamtmasse: 7300 t
Schließung (Café/Aussichtsplattform): 1991
Durchmesser: 21 m Stahlbeton-Ringfundament, am Turmfuß 9,40 m, am Kelchrand 16 m, am Café 15,50 m und am Antennenträger 3 m bis 1,80 m

Die Schwingungen des Turmes werden von einem in Öl gelagerten Tilgerpendel gedämpft.

  • zu Zeiten des öffentlichen Betriebes zählte das Café jährlich ca. 200.000 Besucher
  • mit dem Schnellaufzug war man mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s in ungefähr 25 s auf Höhe des Cafés
  • den Turm konnte man auch über 750 Stufen zu Fuß erklimmen

Nachfolgend ein Auszug aus der Webseite des Freundeskreises:

Der Fernsehturm auf der Oberwachwitzer Höhe war von seiner Eröffnung 1969 bis 1990 mit einer Höhe von 252 m, einem Restaurant und einer Aussichtsplattform in 148 m ein sehr beliebtes Ausflugsziel für die Dresdner und ihre Gäste.

Er ist das höchste Bauwerk der Stadt. Die beachtliche Gesamtmasse beträgt 7300 t und ruht auf einem Rundfundament aus Stahlbeton, das auf Lausitzer Granit gegründet ist. Der Turm wurde von den Architekten Novotny und Braune projektiert und den Ingenieuren Rühle und Macher konstruiert.

Mit der Wende (1989), die einen historischen Neubeginn ermöglichte, wurde es nach einer technischen Sanierung 1991 um den Turm sehr ruhig. Er wird durch den neuen Eigentümer, der Deutschen Telekom, zwar weiter genutzt, verlor aber seine attraktive Rolle für die Freizeitgestaltung der Dresdner Bürger und für das touristische Leben in unserem Land und fiel in einen „Dornröschen-Schlaf“.

Aus diesem „Schlaf“ möchte ihn ein Freundeskreis zu neuem pulsierenden Leben erwecken.

Ohne private Initiative wird dieser ideale Aussichtspunkt auch weiterhin der Bevölkerung verschlossen bleiben.

Natürlich geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber wenn nicht begonnen wird, passiert auch nichts. Eine breite Unterstützung durch alle Dresdner, die sich zu diesem Wahrzeichen bekennen und es wie die Frauenkirche neu erstrahlen lassen wollen, ist gefragt. Nur gemeinsam mit Sponsoren, Banken, Künstlern, Firmen, Politikern und öffentlichen Einrichtungen wird es möglich sein, dieses Wahrzeichen der Stadt zu erhalten und für die Dresdner und ihre Gäste wieder zu öffnen.

v.l.n.r: Hubert Lindner, Thomas Kircher, Thomas Ludwig und Eberhard Mittag

Am Abend kehrten wir gemeinsam in das Weinlokal „Rebstock“ in Dresden ein. Hier waren wir, von FMK, als geschlossene Gesellschaft angemeldet und bekamen von Herrn Mittag und Ludwig neben Rückblicken und einer mdr-Doku zum Turm eine äußerst beeindruckende Powerpoint-Präsentation, wie der Turm ein wieder begehbares, technisches Schmuckstück der Stadt Dresden werden könnte.

Herr Ludwig, als einstiger Chefturmkoch, konnte diverse Anekdoten hinzufügen und hatte für uns viele Originalunterlagen (inkl. Speisekarte) mitgebracht.

Der Verein ist auch auf Facebook vertreten: Fernsehturm Dresden e.V.

Unter dem Titel „Kampf um den Dresdner Fernsehturm“ bzw. „Dresdner Fernsehturm – Einsatz für ein Warzeichen“ hat der mdr berichtet. U.a. sind Eberhard Mittag und Thomas  Ludwig zu sehen !

Sonntag, 9.10.2016 – Das Finale

Am letzten Tag unserer Rundreise fuhren wir über die Autobahn-Ausfahrt „Wilsdruff“ an das Gelände des einstigen MW-Senders Wilsdruff. Leider ist dies großräumig abgeschirmt und, da in Privatbesitz, nicht mehr zugänglich. Jürgen Juhrig begleitete uns bei dem Spaziergang um das Gelände.

Einstiger Zugang zum Sendergelände

 

Eine von wenigen Stellen, an denen der Mast "am Stück" zu sehen ist

 

Nach dem Ausflug nach Wilsdruff empfing uns Ralf und Armin Mothes um 11:30 Uhr zur Besichtigung vom coloRadio. Hierüber sendet Armin auch sein Programm  Radio Gloria International aus. Das Studio befindet sich in der Dresdner Neustadt.

coloRadio ist ein freies Radio für Dresden, welches seit dem 08.07.93 auf Sendung ist. Betrieben wird der Sender von der Radioinitiative Dresden. Man ist Mitglied im Bundesverband Freier Radios. Sendungen kann praktisch jeder produzieren, soweit nicht gegen die Grundsätze verstoßen wird. Man ist lediglich an einigen Stunden am Tag auf Sendung und zwar zu folgenden Zeiten:

Montag bis Freitag von 18:00 Uhr bis 23:00 Uhr und Sonnabend und Sonntag von 12:00 Uhr bis 24:00 Uhr über folgende Frequenzen:

  • 98,4 MHz (Sender Gompitz 50 Watt) und
  • 99,3 MHz (Sender Freital 100 Watt)

Diese beiden Frequenzen sind relativ schwach und nur in Teilen Dresdens hörbar. Zusätzlich gibt es einen Webstream.  Außerhalb dieser Sendezeiten werden diese Frequenzen von Apollo Radio genutzt.

 

 

Nach ColoRadio unternahmen wir noch eine 2-stündige Stadtrundfahrt. U.a. kamen wir an der Frauenkirche, dem Zwinger und Blauen Wunder vorbei.  

Bilder dank Jürgen Juhrig, Sascha Scholz, Stephan Munder, Bernhard Fischer, Ralf Zech und Thomas Kircher

Nach insgesamt 6 FMK-Radiotreffen im Jahr 2016 war Dresden wahrlich ein würdiger Abschluss.

Unseren Gastgebern und Radiofreunden ein MegaHERTZliches Dankeschön für die Gastfreundschaft und Unterstützung vor Ort.

Es tut gut, so engagierte und mit unglaublich viel Herzblut an unserem Hobby tätige Radioheads kennenzulernen. So wie dies in Dresden bei den couragierten Machern des Freundeskreises Fernsehturm, Technikverein Sender Wilsdruff oder auch bei den Hobbyfreunden des Radio Depots der TSD der Fall ist.

Aber auch die Macher der Radioprogramme haben allesamt einen sehr sympathischen und kompetenten Eindruck gemacht. Nicht zuletzt deshalb ist Dresden eine Reise wert – FMK-Tipp: Vergesst bloß nicht euer Radiogerät einzupacken cool

 

Quellen:

Technikverein Sender Wilsdruff e.V.

Freundeskreis Fernsehturm Dresden e.V.

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