Radio&Telefonmuseum Wertingen
Der beschauliche Ort Wertingen hat gerade einmal 5400 Einwohner und ist zurecht stolz, die Heimat eines Sehens- und hörenswerten Radiomuseums zu sein. Wertingen ist 35 Kilometer nördlich von Augsburg gelegen. Das Museum ist in der Alten Berufsschule (Fére-Straße 1) untergebracht. Die beeindruckende Sammlung verteilt sich auf rund 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche, welche sich auf fünf Themenräume verteilt. Zu bestaunen sind nicht "nur" ca. 600 Röhrenradios, sondern auch Radiodetektoren, Grammophone, Gramolas, 3 Musikboxen, Plattenspieler, Musik- und Fernsehtruhen, Tonbandgeräte, Radioliteratur, Hunderte von Schallplatten – von Schellack bis Vinyl. Das Besondere: Die Geräte sind größtenteils funktionstüchtig.
Im Jahre 2010 kam dann ein Angebot der Familie Wald aus Meitingen, 160 Röhrenradios von Hans Wald aus den 20ern bis in die 40er Jahre zu übernehmen. Nach dem Restaurieren der Räume wurde die Ausstellung und damit das Museum im Jahr 2012 eröffnet.
Immer öfter bekommt das Radiomuseum Exponate geschenkt und erweitert so seine Ausstellung. Jeder, der ein altes Radio,- Tonband,- oder elektronisches Messgerät älterer Bauart besitzt, kann diese Schätze gerne auch als Dauerleihgabe dem Museum überlassen.
Die Idee für einen eigenen Sender für das Radio- und Telefonmuseum kam bei den Ehrenamtlichen Machern auf, als die Abschaltung der Mittelwellensender beschlossene Sache war. So hat zum Beispiel der Bayerische Rundfunk seine Mittelwelle 801 khz im September 2015 eingestellt. "Viele unserer Radiogeräte können ja nur Mittel- und Langwelle empfangen. Uns ging es darum, unseren Besuchern die Geräte im Klang und Bedienungsweise auch weiterhin vorzuführen", erinnert sich Bernd Schmid. Hierfür baute er einen kleinen Sender und kümmerte sich um die Sendelizenz. Ein langer Weg begann.....
Bernd Schmid - "Funker vom Dienst“
Im Mai 2015 fragte Bernd Schmid bei der Bundesnetzagentur an, wie das Ganze zu realisieren wäre. Die Aussage: „Man benötigt zuerst eine "Rundfunkrechtliche Genehmigung".
Juni 2015: Anfrage bei der Stadt Wertingen, als Träger des Radio- und Telefonmuseums. Bürgermeister Lehmeier sagte unter der Voraussetzung zu, dass die Kosten im Rahmen bleiben und die Verwaltung nicht damit belastet wird, "können wir das „Ganze“ einmal probieren".
Juli 2015: Antrag der „Rundfunkrechtlichen Genehmigung“ bei der bayerischen Landeszentrale für neue Medien in München.
September 2015: Die Stadt Wertingen erhält eine „Rundfunkrechtliche Genehmigung“.Zum 30.9.2015 schaltet der BR seine Mittelwellensender ab.
Oktober 2015: Antrag auf „Zuteilung einer Mittelwellenfrequenz“ bei der Bundesnetzagentur.
November 2015: Bundesnetz-Netzagentur hat entschieden, dass Wertingen die Frequenz des Bayerischen Rundfunks 801 kHZ bekommen sollen, sobald der BR seine Lizenz zurückgegeben hat.
Januar 2016: Zuteilung der Mittelwellenfrequenz 801 kHz an die Stadt Wertingen. Es muss ein Verantwortlicher genannt werden der für den Sender als „Sendeleiter“ gerade steht und der den Sender nach Senderechtlichen Bedingungen einrichtet – das ist Bernd Schmid aus Bocksberg.
Januar 2016: Bernd Schmid installiert zum Probebetrieb einen kleinen Sender, und die Sendeantenne, sprach Nachrichten und Meldungen auf ein Handy, das er dann an seine kleine Sendeanlage anschloss – es funktionierte prima.
13. Januar 2016 wird der Ortssender Wertingen zum ersten Mal am Welt-Radio-Tag 2016 um 14 Uhr auf der Frequenz Mittelwelle 801 kHz ausgestrahlt. Das war die Geburtsstunde des ersten Museumsradiosenders in Schwaben!
Mittelwellensender des Radiomuseums Wertingen
Im Herbst 2018 wurde das Museumsradio zum Veranstaltungssender erweitert. Die Veranstaltungssendungen über Großveranstaltungen dürfen mit größerer Sendeleistung ausgestrahlt werden und sind im Umkreis von drei bis vier Kilometern empfangbar. Am 28. Oktober 2018 wurde erstmals von 14 bis 17 Uhr eine Sendung zum Wertinger Herbstmarkt ausgestrahlt, die im gesamten Stadtgebiet auf Mittelwelle 801 khz empfangbar war. Es gab Informationen zu der Veranstaltung mit viel Musik aus den 20er, 30er, 40er, 50er, 60er und den frühen 70er-Jahren und auch kurze Informationen zum Radio- und Telefonmuseum Wertingen, die Bernd Schmid zusammengestellt hat.
Sendestudio
Am 01.04.2022 ist das neue Bayerische Mediengesetz in Kraft getreten ist. Damit ist es nun möglich, an jedem Öffnungstag des Museums "Radio Wertingen" auszustrahlen, das in ganz Wertingen und Umgebung auf der Mittelwelle 801 kHz zu empfangen ist. Die Sendezeiten sind aus der Homepage entnehmen: https://www.radiomuseum-wertingen.de/termine-2025.html
Sendeantenne
Telefonmuseum,
Neben dem Radiomuseum gibt es auf über 60 qm auch eine imposante Sammlung aus der Historie der Telekommunikation zu sehen.
Fabian Frommelt, Leiter Radiomuseum Wertingen, präsentiert Telefon-Exponate
2014 fragten die Verantwortlichen der Postlerhütte Augsburg (ehemalige Mitarbeiter der Telekom) die Stadt Wertingen an, ob sie Interesse an deren 64 Exponaten der Telekommunikationsgeschichte
habe. Gerne wurde diese Sammlung im gleichen Gebäude wie das Radiomuseum untergebracht. Mittlerweile hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt, so können rund 140 Geräte bestaunt werden.
Das Radio & Telefonmuseum Wertingen veranstaltet neben dem Museumsradio immer wieder Sonderausstellungen, Vorträge oder auch seit über 10 Jahren den beliebten Funkflohmarkt.
Kontaktdaten und weitergehende Informationen:
https://www.radiomuseum-wertingen.de/
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