Verkauf von "Uno" und "Wörthersee"
Klagenfurt - Die Kärntner
Privatradio-Szene befindet sich im Umbruch. Der Pionier der privaten
Sendestationen, Willi Weber, will sowohl "Radio Uno" als auch "Radio
Wörthersee" verkaufen. Als Interessenten treten die Betreibergruppe "Italian
Network" bzw. eine Kärntner Gruppe um die Styria-Verlagsgesellschaft
und die Multi Media Zeitschriften Verlags GesmbH.auf. Multi-Media-Chef
Norbert Sternad bestätigte am Dienstag gegenüber der APA, dass man in
intensiven Verhandlungen mit Weber um den Kauf von "Radio Wörthersee"
stehe. Ebenso wolle man vom Villacher die Spittaler Lokalfrequenz
"Radio Gute Laune" erwerben. Sternad rechnet schon in den nächsten
Wochen mit einer Entscheidung. Als Kaufpreis für "Radio Uno" werden
rund acht Millionen Schilling gehandelt. Der Sender befindet sich auf
dem Dreiländereck oberhalb von Arnoldstein (Bezirk Villach) knapp
hinter der Staatsgrenze auf italienischem Gebiet. "Italian Network"
besitzt bereits einen Sender in Mailand und einen auf Sizilien. Mit
Hilfe der Radio-Uno-Station soll Oberitalien beliefert werden. Willi
Weber galt in Kärnten jahrelang als "Radio-Rebell", da er schon vor
der Radio-Liberalisierung von Italien aus vorerst den Raum Villach und
in der Folge nahezu ganz Kärnten mit einem Radioprogramm versorgt
hatte. Jetzt will er sich dem Vernehmen nach ins Privatleben
zurückziehen.
radioszene |
Radio Uno sendet wieder!
Der aus Italien einstrahlende
Kärntner Privatsender Radio Uno ist wieder auf Sendung. Auf den
Frequenzen 101,1 MHz, 99,2 MHz und 104,5 MHz kann man derzeit ein
Non-Stop-Musikprogramm empfangen. Die RDS Kenung ist: "RADIOUNO".
Radio Uno war vor einigen Wochen von den italienischen Behörden wegen
Störungen der neuen Privatsender in Kärnten geschlossen worden.
radioszene |
Radio Uno geschlossen, Radio Wörthersee verkauft?
Auf eine Klage vom Radio Uno
Geschäftsführer Willi Weber, daß der Empfang durch andere Sendern in
Norditalien gestört sei, reagierten die italienischen Behörden prompt.
Sie ließen nach ausgiebigen Feldstärkemessungen gleich alle
betroffenen Sender incl. Radio Uno schließen, da sie zu weit ins
Nachbarland Österreich strahlten. Außerdem wurde auch der neue
Lokalsender Radio Villach in Kärnten gestört. Die Sendeanlagen von
Radio Uno befinden sich in Tarvis in Norditalien, die Geschäftsräume
und Studios in Klagenfurt, wo Weber auch den in diesem Jahr
lizensierten Lokalsender Radio Wörthersee betreibt. Dort herrscht
offenbar schon länger Krisenstimung: fast die gesamte Mannschaft hat
dem Sender den Rücken gekehrt, viele sind zur Antenne Kärnten
gewechselt. Schon länger hält sich auch hartnäckig das Gerücht, daß
die britische GWR-Gruppe, die auch an Melody FM in Salzburg beteiligt
ist, den Sender übernehmen will. Erwartet wird, daß dann auch aus
Radio Wörthersee ein Melody FM-Ableger wird.
radioszene |
Aus für Radio Uno!
RadioUno, das uns mehr als 15 Jahre von Italien aus
unterhalten hat, hat leider sein Programm auf allen QRGs
eingestellt. Die Station war im Vergleich zu Sendegebiet und
Reichweite sogar der größte Privatsender im deutschsprachigen Raum
mit zeitweise sogar 4 (!) unterschiedlichen Programmen, einem
internationalen, einem volkstümlichen, einem italienischen und dem
aus Hamburg übernommenen Klassik Radio.
Auf 99,2 MHz (Studio 2) wurde jahrelang sogar in Stereo gesendet,
was für "Valische" Sender einzigartig war. Heute ist das Konzept des
Kärntner Schlagerradios im Prinzip dasselbe (auch zum Teil die
Moderatoren): Volkstümliche Musik und deutscher Schlager.
Vom Stil her war das Studio 1 (das Hauptprogramm) zu vergleichen mit
einem deutsch moderierten Blue Danube Radio. Willi Weber, der auch
einen Teil der Sendungen selbst gestaltet hatte, trug durch die
Plattenauswahl maßgeblich zur qualitativen Verbesserung des Äthers
bei.
Das Hauptprogramm mit internationaler Musik wurde auch vom Luschari
(für Oberkärnten) und sogar in der Provinz Pordenone (für die obere
Adria) auf jeweils 105,5 MHz abgestrahlt. Die 101,1 MHz war dank des
Monosignals in ganz Kärnten und Teilen der Steiermark und des
Südburgenlandes problemlos empfangbar. Lt. Techniker Christian
Pagitz konnte man diese QRG mit 300 kW vergleichen.
104,5 MHz war die Heimat vom Studio Quattro, einem italienischen
Musikmix nicht nur für Italiener, denn die Werbung und die
Nachrichten waren zweisprachig. Das Programm wurde - glaube ich –
nur von zwei Personen gestaltet. Auffallend war das RDS-Signal, das
wechselndes PS auf 8 Seiten zeigte.
Auf 101,6 MHz wurde einige Zeit lang direkt über DSR-Radio (DFS
Kopernikus) das Klassik Radio eingespielt (in Mono und mit einem
schönen Brummton ...) Nach einer Abspeckkur fielen das Studio 4 und
Klassik Radio dem Sparstift zum Opfer und es wurden die QRGs mit dem
Hauptprogramm belegt, bei dem vor dem Privatradiostart in Österreich
für die Konkurenzsituation geprobt wurde.
Nach einer mehrwöchigen Zwangspause und dem Start von RWS wurden auf
den verbliebenen drei Frequenzen ein bunter Musikmix ohne Moderation
ausgestrahlt. Das Verblüffende war, dass die Akzeptanz weiter
ungebrochen war und sogar Antenne Kärnten weniger Hörer hatte!
Bin
schon gespannt, was der neue Eigentümer (angeblich Italian Network)
ausstrahlen wird. Fest steht, dass es ein nicht-deutschsprachiges
Programm sein wird, da dies ab nächstem Jahr in Italien nicht mehr
gestattet sein wird. In den Kabelnetzen von Klagenfurt und einigen
slowenischen Städten wird nun auch eine QRG frei; was dort dann
verbreitet wird, weiß ich noch
nicht.
Damit ist die Ära der "valischen" Sender beendet: All die
Jahre hinweg gab es mit R Carinthia, R Alpen Adria/Freie Welle
Pustertal, R Valcanale (später RTM International und R Megaherz),
Antenne Austria Süd, R Freies Europa und die Studios von Radio Uno
immer deutschsprachige Programme aus dem Kanaltal für Österreicher.
Zusätzlich dazu waren die heute noch bestehenden R Maria, Italia
Network und Time Dance FM (heute R Baccano, früher auch mal Super
Radio) aktiv.
Noch eine traurige Nachricht für den Kärntner Äther: Radio Radicale
ist seit ein paar Tagen wieder extrem stark aktiv und macht den
Empfang von Radio Korotan und Agora in Thörl Maglern und Teilen
Arnoldsteins unmöglich. Die Italiener waren schon mal auf 105,5 MHz
zu hören, sind aber danach wieder verschwunden. Woher das Signal
stammt, ist mir ein Rätsel. In Udine wird auf dieser QRG gesendet,
aber die Feldstärke passt einfach nicht dazu. Die dürften ein
Gleichwellennetz aufgebaut haben, vermute ich.
Andreas Mikula |