Im
Jahr 1986 war es soweit. Der Kärntner Privat-Radio-Pionier
Willi Weber gab den Startschuss für das erste österreichische
Privatradio, das von Italien aus einstrahlte. „Radio Uno“
nannte er seinen Sprössling, dass Kärnten und weite Teile der
Steiermark und Burgenlands mit einem unabhängigen nicht
öffentlich rechtlichen Radioprogramm versorgte. Das Studio war
im norditalienischen Tarvis, gleich nach der österreichischen
Grenze. Gesendet wurde auf der Frequenz 101.1 MHz. Der Anklang
in der Bevölkerung war riesig, und das Erfolgsrezept ganz
einfach. Man nehme einen bunten Mix aus Oldies, Evergreens und
aktueller Musik, und schon hat man die Hörer auf seine Seite.
Was auch etliche Radiotests bewiesen haben!
Für
die Musikauswahl war Willi Weber persönlich zuständig. Da der
Sender florierte entschied sich Mr. Radio drei weitere Programme
über den Äther zu schicken. Auf 99,2 MHz wurde ein Volksmusik
und Schlager Programm ausgestrahlt. Auf 101,6 MHz gab es für
ca. zwei Jahre lang ein Klassikradio zu hören, und letztendlich
auf 104,5 MHz kamen auch die Hörer südlich von Kärnten auf
ihre Kosten, denn auf dieser Frequenz wurde italienisch
moderiert. Trotz des großen Erfolges gab es aber immer wieder
tagelang rauschen auf den Frequenzen. Schuld daran waren
meistens die italienischen Behörden. Manchmal lag es aber auch
an der Technik, oder den Naturgewalten (Blitzschlag…)
Etliche
„Nachwuchsmoderatoren“ erhielten bei Radio Uno ihre
Ausbildung. Dadurch hatten es die Mitarbeiter nach der
Liberalisierung des österreichischen Radio-Marktes sehr einfach
einen Job bei der Konkurrenz zu finden. Viele wurden von der „Antenne
Steiermark“ abgeworben. Als am 1. August 1998 Radio
Wörthersee startete, bei dem auch Willi Weber Geschäftsführer
war, wurde auch das Radio Uno Studio nach Klagenfurt verlegt.
Die Moderatoren und Redakteure mussten jetzt beide Programme
schaukeln, was zur Folge hatte, dass wenige Monate später auf
Radio Uno die Moderation eingestellt wurde.
Ab
diesem Zeitpunkt bekam das Publikum nur noch ein bunter
Musik-Mix unterbrochen von Werbung, Jingles und Nachrichten zu
hören. Die News kamen von „88,6 der Musiksender“. Sie
wurden sowohl von Radio Uno als auch von Radio Wörthersee
übernommen. Immer wieder gab es Klagen gegen Radio Uno, da der
Sender angeblich den Empfang andere österreichische
Privatradios störte. So entschied sich Willi Weber letztendlich
Radio Uno an die italienische Senderkette „Italian Network“
zu verkaufen. Rund acht Millionen soll der Sender wert gewesen
sein. Das letzte Mal konnte man Radio Uno am 16. Mai 2000
hören. Um Punkt 9.00 Uhr musste Radio Uno für immer schweigen.
Willi
Weber zog sich danach auch bei Radio Wörthersee zurück, und
verkaufte seine Anteile an die „Styria Gruppe“. Doch ganz
weg vom Fenster ist der Kärntner Privat-Radio-Pionier nicht. Er
ist zwar pensioniert, führt aber immer noch die Geschäfte beim
Privatradio Unterkärnten, dass das Programm von Krone Hitr@dio
verbreitet.
und...
die
Klagenfurter können immer noch einen Hauch von Radio Uno
hören, denn Seit Jänner 2001 wird im Klagenfurter
Telekabelnetz ein Radioprogramm ausgestrahlt bei dem Willi Weber
die Musikzusammenstellung in Radio Uno Manier erstellt. Radio
Uno Klagenfurt ist im Telekabelnetz Klagenfurt auf
der UKW-Frequenz 101,1 MHz (wo sonst natürlich!) und als
Begleitton beim regionalen Fernsehsender KT-i zu empfangen.
Martin
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