Im Oktober 2018 besuchte FM Kompakt die deutschsprachige Rundfunkszene in Ostbelgien (vgl. FMK on Tour) - Details und die Eindrücke hinter die Kulissen der jeweiligen Sender sind nachfolgend ergänzt......

 

  • Belgischer Rundfunk (BRF), der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt der Deutschsprachigen Gemeinschaft. In dem beeindruckenden Gebäude am Kehrweg 11 oberhalb von Eupen ist auch der Privatsender „100,5 – das Hitradio“ untergebracht. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Parlament. Toni Wimmer, Direktor des BRF, lies es sich nicht nehmen, unsere Gruppe persönlich durch den Belgischen Rundfunk zu führen.

      - Foto: Thomas Kircher

    60 feste Mitarbeiter vor Ort und zahlreiche Korrespondenten erstellen ein vielseitiges Informations- und Unterhaltungsprogramm. Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Musik und Unterhaltung — insgesamt 6.000 Stunden Radioprogramm im Jahr. Seit 1993 bietet der BRF auch Regionalfernsehen an.

    Der BRF unterhält drei Studios: Die Hauptredaktion in Eupen stellt täglich 15 nationale und internationale Nachrichtendienste und zwei Magazinsendungen mit euregionalen und internationalen Kernthemen zusammen. Die Inland-Redaktion in Brüssel beliefert das Eupener Studio mit aktuellen inländischen und europäischen Informationen. Schließlich berichtet das Regionalstudio St. Vith über die belgische und deutsche Eifel sowie über das angrenzende Großherzogtum Luxemburg.

    Der Belgische Rundfunk kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken: So ging am 1. Oktober 1945 die erste Sendung über Mittelwelle von Brüssel aus in den Äther. 1964 wurde daraus der Belgische Hör- und Fernsehfunk (BHF). 1977 erfolgte die Umbenennung in BRF (Belgisches Rundfunk- und Fernsehzentrum für deutschsprachige Sendungen). 1979 zog die Redaktion von Brüssel nach Eupen um. 1995 wurde das Funkhaus am Eupener Kehrweg eingeweiht. Mit zunehmender Institutionalisierung ging der Programmausbau einher: 1983 wurde das Ganztagsprogramm eingeführt und das Studio St. Vith gegründet. 1993 beginnt  der BRF mit wöchentlichen TV-Sendungen, ab 1999 gibt es ein tägliches Fernsehmagazin. 2012 wird das Fernsehangebot durch Beiträge von Via Euregio erweitert.
    Im Jahr 2001 werden die Hörfunkwellen BRF1 (Pop, Rock) und BRF2 (Schlager, Volksmusik) getrennt und das gemeinsame Programm Deutschlandfunk-BRF in Brüssel auf der UKW-Frequenz 95,2 MHz geschaffen. 2004 erfolgt die Einrichtung der Online-Redaktion.  

    2016 stand ganz im Zeichen der umfangreichen Umstrukturierung, die auf Organisationsanalysen von Capgemini und SwissMediaPartners basierte. Vom Programm über die Entscheidungsstrukturen und die Arbeitsabläufe bis hin zu Technik gab es eine Vielzahl von Maßnahmen, die eingeleitet wurden. Im Januar wurde ein TV-Konzept verabschiedet, im April die Musikrotation erneuert, im November die neue Musiksendung BPM eingeführt.

    Für 2017 sprach BRF-Direktor Toni Wimmer von der Dynamik des Wandels, die auch die Medienlandschaft in Ostbelgien verändert. Dabei stand auch für den BRF Qualitätsjournalismus im Vordergrund. Es erfolgte ab August eine Aufwertung des BRF1-Hörfunkprogramms durch die Einstellung eines Frühredakteurs. Der zentrale Redaktionsraum wurde vergrößert. Im Fernsehbereich wurde die Einrichtung eines neuen Studios mit der Erneuerung der TV-Endregie in Angriff genommen. Die Hörer, Zuschauer und Leser der BRF-Produkte honorierten die sorgsamen Produktoptimierungen. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Forsa“ bescheinigte dem BRF im März weiterhin die unangefochtene Marktführerschaft in Ostbelgien und einen weiteren Zuwachs der Zuhörerschaft. Die Tagesreichweite von BRF1 lag bei 32 Prozent und von BRF2 bei 21 Prozent. 91 Prozent der Befragten bewerteten die Berichterstattung als ausgewogen. 71 Prozent empfanden das Musikprogramm nach der Umstellung gut und sehr gut. Seit September 2018 kommt die Fernsehsendung aus dem neuen Studio.

    Das Foyer im BRF-Funkhaus am Kehrweg hat sich zu einem der Mittelpunkte des kulturellen Lebens in der Deutschsprachigen Gemeinschaft entwickelt. „Der Belgische Rundfunk feiert am 1. Oktober 2020 seinen 75. Geburtstag. Dieses Jubiläum wird mit diversen Veranstaltungen gefeiert“, erzählt uns Tomi Wimmer voller Vorfreude.

    Markanter Standort: BRF-Antenne am Flutlichtmasten im Kehrwegstadion (KAS Eupen) – Foto: Thomas Tepe

    BRF1 – Empfangsmöglichkeiten

    UKW FM

    Senderstandort

    Empfangsgebiet

    88,5 MHz

    Lüttich

    Provinz Lüttich, Süd Limburg, Aachen, Jülich, Eschweiler, Weisweiler

    88,8 MHz

    Bernister

    Malmedy

    89,0 MHz

    Lontzen

    Lontzen, Welkenraedt

    92,2 MHz

    Auel

    Ourtal, Reuland

    93,4 MHz

    Recht

    Recht

    94,9 MHz

    Eupen

    Eupen

    94,9 MHz

    Amel

    Süden der DG

    95,2 MHz BRF/DLF

    Brussegem

    Brüssel

    97,7 MHz

    Namur

    Namur

     

    DAB+

    Senderstandort

    Empfangsgebiet

    Block 6B – 6C -6D

     

    Wallonie, Brüssel

    BRF2 – Empfangsmöglichkeiten

    UKW FM

    Senderstandort

    Empfangsgebiet

    91,0 MHz

    Rocourt

    Stadt Lüttich

    93,2 MHz

    Lontzen

    Lontzen, Kelmis, Raeren

    97,6MHz

    Bernister

    Malmedy

    98,4 MHz

    Eupen

    Norden der DG

    104,1 MHz

    Amel

    Süden der DG

    105,9 MHz

    Raeren

    Raeren

    DAB+

    Senderstandort

    Empfangsgebiet

    Block 6B – 6C -6D

     

    Wallonie, Brüssel

    BRF Fernsehen – Empfangsmöglichkeiten

    DVB-T

    Senderstandort

    Empfangsgebiet

    Kanal 45 : RTBF Multiplex – Euronews (18:45 und 21:45)

    Lüttich

    Provinz Lüttich

     

    Video On Demand

     

    BRF Webseite **

    http://brftv.be oder https://m.brf.be

    Quellen: http://www.ostbelgienlive.be/Desktopdefault.aspx/tabid-220/217_read-1020/

    https://u.brf.be/profil/geschichte/

 

  • 100,5 Das Hitradio ist beim BRF mit beheimatet.

     100`5 – das Hitradio-Studio – Foto: Thomas Tepe

    1998 ging ein zusätzliches - privates - Hörfunkprogramm „100’5 - das Hitradio" auf Sendung. Damit handelt es sich um ein absolutes Novum. Der Privatsender ist ebenfalls im BRF-Funkhaus untergebracht. Zu den Gesellschaftern dieses deutschsprachigen Privatsenders gehören die PROMA AG, Radio SALÜ, der Pressefunk Düsseldorf, der Zeitungsverlag Aachen und das GrenzEcho. Gesendet wird über den Standort Raeren-Petergensfeld auf der Frequenz 100,5 MHz für das westliche Nordrhein-Westfalen und die Euregio. Zusätzlich ist 100`5 via Bütgenbach (94,4 MHz), Honsfeld (107,6 MHz) und St. Vith (104,8 MHz) hörbar. Die technische Reichweite beträgt 1.100.000 deutschsprachige Personen.

 

  • Radio 700

     

    Radio 700 in Elsenborn – Foto: Chris Moll

    Weiter ging es auf unserer Tour quer durch die Nordeifel am Fachwerkstädtchen Monschau vorbei ins 600m hoch gelegene Elsenborn, wo uns im Studio von Radio 700, das in einer ehemaligen Bankfiliale beheimatet ist, Bernd Blees begrüßte.

    Bernd Blees mit zwei Nachwuchsmoderatoren, seinen Kindern smile- Foto: Thomas Tepe

    Radio 700-Studio – Foto: Thomas Tepe

    Radio 700 startete 2002 zur 700-Jahr-Feier der Stadt Euskirchen. Am 15.11.2009 um 11:00 Uhr ging das Radio 700-Citystudio St. Vith auf 101,70 MHz auf Sendung. Man ging aus dem beliebten OK Radio hervor. Am 22.12.2009 startete Radio 700 dann das Studio Elsenborn auf 90,10 MHz. Man verlegte den Sitz des Senders von Euskirchen nach Ostbelgien. Am 8.7.2013 folgte die Aufschaltung der Frequenz 101,20 MHz vom Standort Eupen. Zwischenzeitlich hat die Station ein imposantes Sendegebiet: In der belgischen und deutschen Eifel, in Nord-Luxemburg und in Teilen der Wallonie, bis nach Rheinland-Pfalz ist Radio 700 zu empfangen.

    Bernd Blees erinnert sich für uns an die Anfänge, wie er zum Radio kam: „In meinem Ort gab es eine Fete und dort legte ein ehemaliger Radiokollege auf. Da ich selber Musik liebe und gerne singe, ging ich zum DJ und wünschte mir was, griff dann auch ans Mikro und sang mit... daraufhin lud mich der Kollege ins Studio von Radio Contact Eifel ein. Dort habe ich mir alles angesehen und nach einer halben Stunde „Einlernphase“, ließ mich der besagte Bekannte allein im Studio. Der war tatsächlich spurlos verschwunden. Hatte ich eine Panik! Was blieb mir anderes übrig, ich hab Musik aufgelegt, doch traute ich mich kein Wort zu sagen. Nach etwa 20 Minuten kam der „Kollege“ zurück und sagte, die Musik sei gut gewesen“, lacht Bernd. Und so kam es, dass ich ab 1997 regelmäßig bei Radio Contact Eifel zu hören war, da ich auch das Sprechen ins Mikro gelernt habe J“ schmunzelt Bernd Blees. Damals war er gerade 15 Jahre jung. Radio Contact Eifel ging aus dem legendären Radio International Elsenborn hervor. Ab 2000 war Bernd Blees bei Radio OK Sankt Vith (vorher Radio Hermann). Ende 2008 wurde dann eine Zusammenarbeit mit Radio 700 begonnen und seitdem ist er in Elsenborn, einem der Geburtsorte des regionalen Lokalradios. Bernd ist als Präsident und Moderator bei Radio 700 tätig. Der Sender ist ein Verein und damit Hobby für das komplette Team. Bernd Blees ist „im normalen Leben“ als gelernter Kfz-Mechatroniker tätig, außerdem regelmäßig als DJ unterwegs und einmal wöchentlich ist er selbständiger Radio-/Mediaberater.

    Für ihn ist Radio ein Medium, welches Menschen verbindet. „Und wir haben viele tolle Menschen vor den Lautsprechern sitzen, die man irgendwann kennenlernt. Es ist unbeschreiblich gut, diese Resonanz zu spüren“, verrät uns Bernd Blees. Dabei denkt er mit strahlenden Augen an die vielen Aktionen zurück, die er begleitet hat. „Sei es früher das „Alive-Festival“ mit Interviews vieler Stars oder auch Spendenaktionen, womit wir den einen oder anderen glücklich machen konnten.“

    Einer der bekanntesten Radio 700 Elsenborn-Moderatoren ist übrigens der bekannte DXer Hans Werner Lange. Der in der Radioszene bekannte Christian Milling übernimmt die Technische Leitung und ist Producer der Station.

    Radio 700-Sender-Standort Elsenborn-Herzebösch – Foto: Thomas Kircher

    Das Programm wird über die UKW-Sender Elsenborn 90,1 MHz (1 kW), Steffenshausen 101,7 MHz (2 kW) und Eupen auf 101,2 MHz (5 kW) übertragen. Voller Stolz präsentierte uns Bernd Blees zum Abschluss des Besuches den am Sportplatz Elsenborn-Herzebösch gelegenen Sender.

 

  • Radio Contact ist ein geschichtsträchtiger Sender. So ging diese Eupener Station bereits 1981 als Radio Hermann an den Start. Zu einer Zeit, als Privatfunk in Deutschland noch in weiter Ferne war. Nachfolgend die Chronologie der Station (der Radio Contact Webseite entnommen)
     
     
    Vom Dachstuhl zur Digitaltechnik...  

    Alles fing 1981 als Radio Hermann in Raeren unweit des Bahnhofs an. Ein improvisiertes Studio auf dem Dachstuhl musste für die ersten Monate genügen. Dann kam der Umzug nach Eupen und der Sender wurde in Radio Aktivität umbenannt. Unter diesem Namen entwickelte sich unser Sender schnell zum größten Lokalradio der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

    Schon früh haben wir uns für den kommerziellen Weg entschieden und strahlten 1987 die ersten „richtigen“ Werbespots in Ostbelgien aus. In Zusammenarbeit mit der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung in Belgien, dem Grenz-Echo, starteten schon 1986 Lokalnachrichten, die schnell durch Weltnachrichten ergänzt wurden.

    Nachdem sich die Radiolandschaft auch in Ostbelgien Anfang der 90iger Jahre rasant entwickelte, entschied sich Radio Aktivität einen starken Partner zu suchen. So wurde aus Radio Aktivität im November 1995 Radio Contact Eupen. Vollkommen eigenständig wird seitdem an der Eupener Aachener Straße das deutschsprachige Programm des größten belgischen Privatsenders produziert.

    Im Dezember 2000 wurde die Aktiengesellschaft Cobel D gegründet, die das deutschsprachige Programm von Radio Contact produziert.

    Seit Mai 2002 ist unser Programm auch im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu hören (98,0 MHz).

    Heute ist Radio Contact Eupen die meist gehörte Privatstation in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

    Geschäftsführer ist Andre Frederic Goebels. Man kann Andre durchaus als Medienexperte bezeichnen, welcher sich in der belgischen Rundfunkszene bestens auskennt. Man sendet für die "Deutschsprachige Gemeinschaft" auf den beiden Frequenzen: 107,0MHz (Eupener Land) und 98,0 MHz (Eifel). So ist Radio Contact problemlos zwischen Lüttich - Aachen/Stolberg - St. Vith bis ins Holländische Maastricht zu empfangen

    Im Oktober 2018 besuchte FMK Radio Contact Ostbelgien NOW. Hier ist auch das „GrenzEcho“ untergebracht. Das GrenzEcho ist die einzige deutschsprachige Tageszeitung in Belgien. Man besitzt 5 Prozent Anteil am privaten Radiosender 100`5 Das Hitradio und 51 Prozent am Privatradio Contact Ostbelgien NOW. In den Räumlichkeiten „Am Marktplatz 8“ begrüßte uns Geschäftsführer André Frédéric Goebels, der seine erste Sendung im September 1981 bei Radio Benelux machte.

    André Frédéric Goebels präsentiert uns den Werdegang von Radio Contact Ostbelgien NOW – Foto: Chris Moll

    Auch Radio Contact ist ein geschichtsträchtiger Sender. Die Station ging bereits 1981 als Radio Hermann an den Start. Zu diesem Zeitpunkt war Radio Hermann in Raeren, unweit des Bahnhofs, beheimatet. Ein improvisiertes Studio auf dem Dachstuhl musste für die ersten Monate genügen. 1982 kam der Umzug nach Eupen und der Sender wurde, inspiriert durch den gleichnamigen „Kraftwerk“-Song, in Radio Aktivität umbenannt. Radio Aktivität entwickelte sich schnell zum größten Lokalradio der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Im Jahr 1985 zog man in die Aachener Straße 14, wo die Station fast 33 Jahre heimisch war. Schon früh hat man sich für den kommerziellen Weg entschieden. So wurden 1987 bei Contact die ersten „richtigen“ Werbespots in Ostbelgien ausgestrahlt. In Zusammenarbeit mit dem GrenzEcho starteten schon 1986 Lokalnachrichten, die schnell durch Weltnachrichten ergänzt wurden. Nachdem sich die Radiolandschaft auch in Ostbelgien Anfang der 1990er Jahre rasant entwickelte, entschied sich Radio Aktivität dafür, einen starken Partner zu suchen. So wurde aus Radio Aktivität im November 1995 Radio Contact Eupen. Vollkommen eigenständig wird seitdem das deutschsprachige Programm des größten belgischen Privatsenders produziert. Im Jahr 2001 wurde der VOE (Eingetragener Verein) aufgelöst und die Aktiengesellschaft Cobel D (Contact Belgien Deutschsprachig) gegründet. 2003 kam die Eifel-Frequenz 98,0 MHz vom Signal de Botrange hinzu. 2017 wird das GrenzEcho Mehrheitsaktionär und der Sender wird im Mai 2017 in Radio Contact Ostbelgien NOW unbenannt.


    Radio Contact Ostbelgien NOW-Studio – Foto: Chris Moll

    Gesendet wird für den Norden Ostbelgiens auf 107,0 MHz (Henri-Chapelle) mit 1 KW und den Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft auf 98,0 MHz (Signal de Botrange) mit 2 KW. Damit ist Radio Contact Ostbelgien NOW problemlos zwischen Lüttich und Aachen/Stolberg, St. Vith bis ins niederländische Maastricht zu empfangen.

    Geschäftsführer André Frédéric Goebels am 23.07.1965 in Eupen geboren, erzählt uns mit Freude über seinen Werdegang:

    Dank der Eltern (Mutter Niederländerin, Vater Belgier), wuchs er von Kindesbeinen in die Euregio hinein. Seit 1978 ist André Frédéric radiointeressiert. Vor allem war er vom damaligen Hilversum 3 begeistert. 1980 startete er seine DJ-Karriere zunächst auf privaten Feten. Bis Ende der 1980er füllte André dann kleinere und größere Hallen in Ostbelgien und darüber hinaus. Im Sommer 1981 erfuhr André von einem BRF-Moderator, dass es auf Baraque Michel einen Piratensender gibt. Er bewirbt sich und ist ab September `81 mit seiner ersten, einstündigen Sendung „BNL Aktuell“ on air. Bis 1983 dauerte die Zeit bei Radio Benelux, dann verlies André nach Querelen mit der neuen Sendeleitung die Station. Bereits vorher hatte er Kontakte zu Roger Brasseur von Radio Aktivität in Eupen geknüpft und begann nach einer „kreativen Pause“ im August 1984 bei Radio Aktivität. Dort war er maßgeblich für die Professionalisierung des Senders verantwortlich. 1994 entschied man sich dafür, einen Partner zu suchen, der den Sender weiterbringen kann. Man fand ihn 1995 in Radio Contact. Im November des gleichen Jahres wurde der Sender dann zu Radio Contact. In den folgenden Jahren arbeitete André zusammen mit seinem Freund und Kollegen Roger Brasseur an einer weiteren Professionalisierung des Senders, mit dem Ziel der Gründung einer Aktiengesellschaft Cobel D. Dies wurde Ende 2000 verwirklicht. Seit 2007 war André alleiniger Geschäftsführer der Cobel D A.G.

    Nach dem Beginn der Zusammenarbeit mit dem GrenzEcho teilt sich André die Geschäftsführertätigkeit mit dem Direktor des GrenzEcho, Olivier Verdin.

    André Frédéric Goebels – Foto: Thomas Tepe

    Neben seiner Tätigkeit als Radiomoderator und Journalist moderiert André regelmäßig Liveveranstaltungen zu unterschiedlichen, meist aber politischen oder bildungspolitischen Themen. Er ist zudem Sänger (verschiedene Bands, zurzeit aber keine) und Schauspieler (Fernsehen). André ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt nach wie vor in Eupen.


    Radio Contact Ostbelgien NOW und das GrenzEcho am Marktplatz in Eupen – Bildmitte André Frédéric Goebels – Foto: Thomas Kircher

     

    Radio Fantasy Dance FM 96,7 ist, bzw WAR der "Jugendsender" schlechthin. Man hat sich auf schnelle Beats spezialisiert. Sehr beliebt waren die legendären Liveübertragungen aus dem Himmerich. Diese Specials sind leider nicht mehr im Programm. Gesendet wird übrigens lediglich auf einer Frequenz. Über die 96,7 MHz erreicht man jedoch ein beachtliches Sendegebiet: Monschau bis Heinsberg und Bergheim bis Lüttich.

    Radio FANTASY Dance FM 96,7 Petergensfeld 78, 4730 Raeren. Leider erhielten wir auf unsere Anfrage zum Studiobesuch einen Korb. Als Begründung wurde angegeben, dass man bei Radio Fantasy in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Besuchern hatte und es deshalb keine Führungen mehr gibt. Besonders schade, da der Geschäftsführer Udo Menke, einst unter dem Namen „Mikel Henry“ einer der besten DJs des legendären Radio Benelux war. Doch im Nachhinein waren die verschlossenen Türen vermutlich bereits ein Vorzeichen auf das, was Anfang Oktober 2019 über den „Aachener Presse Bezirksverein“ zu lesen war:

    Aus für "Radio Fantasy"
    ===================
    Wir erhielten folgende Mitteilung:
    "Aufgrund der Tatsache, dass der Medienrat Ostbelgien eine Neukoordinierung der Radiofrequenzen vorgenommen hat, ist die Wirtschaftlichkeit des Senders nicht mehr gegeben. Der Medienrat teilte mit, dass die Europa-Richtlinie eine möglichst effiziente Nutzung der Frequenzen vorschreibt.

    Die daraus resultierende Zuteilung einer gänzlich unzufriedenen Ersatzfrequenz ist das Ergebnis. Der Auftrag, auch im europäischen Sinne, regionsüberschreitende Information und Ausbildungsplätze zu vermitteln, kann somit nicht mehr erfüllt werden.

    Deshalb möchten ich jetzt schon mitteilen, dass nach nahezu 35 Jahren das Projekt "Radio Fantasy" in Kürze nicht mehr existieren wird. Ich bedaure es ausserordentlich, dass der Medienrat Ostbelgien die Anweisung der EU so krass in die Tat umgesetzt und keinerlei auf die Werte unserer Region Rücksicht genommen hat.

    Ich möchte mich für die jahrelange, hervorragende Zusammenarbeit mit Ihnen herzlich bedanken und hoffe, dass zukünftige, politische Entscheidungen nicht zu Ungunsten der Jugend getätigt werden".
    Mit freundlichem Gruss
    Udo Menke

     Radio Fantasy in Raeren – Fotos: Thomas Kircher

    Umso mehr haben wir uns gefreut, dass Margit Thissen kurzfristig unsere Gruppe beehrte. Margit war zum Start im Fantasy-Team.  „Einerseits war wohl die Enttäuschung zu groß, den Sender auf eine (aus meiner/unserer Sicht) falsche Spur abbiegen zu sehen, andererseits bot das private und berufliche Leben zudem kaum mehr Spielraum für anderweitige Aktivitäten“, erinnert sich Margit, die heutzutage nichts mehr mit der Radioszene verbindet. „Es waren so viele andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erfolg des Senders beteiligt - da spiele ich eher die kleinste Rolle“, sagt Margit bescheiden.

    Margit Thissen über die Anfänge von Radio Fantasy – Foto: Thomas Kircher

    Sie kümmerte sich in der Entstehungszeit von Fantasy hauptsächlich um den Papierkram, nicht zuletzt um die Anträge, bis zum Erhalt der Sendelizenz. Radio Fantasy Raeren (RFR) wurde 1984 gegründet und startete im Januar 1985, damals auf der Frequenz 105,90 MHz. Der Sender war praktisch die Fortsetzung des Radiopioniers Benelux.

    „Mit Jörg Lenzen und Dieter Obers war ich einige Zeit mit Interviewgerät zu den lokalen Veranstaltungen wie Gemeinderatssitzungen und Aktivitäten verschiedener Vereine unterwegs, um durch lokale Berichterstattung die Sendelizenz für Radio Fantasy zu erhalten und zu sichern.“ Mit einigen Anekdoten erinnert sie sich gerne an die Erlebnisse mit den Team-Kollegen zurück. Dazu gehörten u.a. Alf Enders, Udo Menke, Günter Radermacher, Edgar Heckmanns, Angelika Fassbänder, um nur einige zu nennen.

    Das heutige FANTASY Dance FM ging aus dem Sender RFR hervor. Folgende Informationen zum Dance-Programm, der Homepage entnommen:

    FANTASY Dance FM 96,7 ist mit seinem Programm einzigartig in Ostbelgien, aber auch im benachbarten NRW und Süd-Limburg. Das Programm besteht ausschließlich aus neuen, progressiven Hitsounds aus dem Bereich Dance, House und Black Music: den angesagtesten Musikrichtungen der jungen Generation. Die FANTASY- Zielgruppe ist im Kern zwischen 15 und 30 Jahren alt. Das Kernsendegebiet sind die Großräume „Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens“, Aachen, Düren und Heinsberg.

    Trotz verschlossenen Fantasy-Studios konnten wir immerhin den unweit des Studios an exponierter Stelle platzierten Sendemast bewundern, den der BRF von der Deutschen Telekom-Tochter T-Systems errichten ließ.

    Wenige Meter nach der Deutschen Grenze: Sender Raeren-Petergensfeld – Foto: Chris Moll

     

     

     

    Benoit Gauder auf Sendung – Foto: Thomas Kircher

    Im Oktober 2018 besuchte FMK Radio Sunshine 97,5 in Lontzen. Hier begrüßte uns Benoit Gauder, Geschäftsführer und Gründer des Senders. Die Station ist im Wohnhaus des sympathischen Benoit untergebracht. Der beeindruckende Sendemast steht im Garten. Radio Sunshine bietet ein gemischtes Programm mit dem Schwerpunkt Volks- und Schlagermusik. Von diesem Genre gibt es in Ostbelgien eine große Fan- und Zielgruppe. Bevor Benoit Gauder zu RS gekommen ist, war er selbst bei einigen anderen Radiostationen tätig. Er hat in den 1980ern bei „Radio Metropole“  angefangen und wechselte danach zu „Studio Kelmis“. Eines Tages kam er zusammen mit einem ehemaligen Kollegen auf die Idee, selbst einen Lizenzantrag zu stellen. Ziel war es, Folklore und Heimat ins Radio zu bringen. „Wir wollten Ostbelgien endlich mit deutschsprachiger Musik und Informationen von hier versorgen“ erinnert sich der heutige Geschäftsführer. Im Mai 1997 bekam man für die UKW-Frequenz 97,5 MHz eine Lizenz, welche jedoch aus fadenscheinigen Gründen immer wieder angezweifelt wurde. Dies führte letztendlich dazu, dass Radio Sunshine die Sendetätigkeit auf UKW am 14.12.2012 um 11.00 Uhr einstellen musste. „Nach zweijähriger Gerichtsprozedur haben wir ein Urteil zu unseren Gunsten bekommen, so dass der gleiche Antrag neu diskutiert und schließlich anerkannt wurde. In der Zwischenzeit sendeten wir 24 unendlich lange Monate als reines Webradio. Dank unserer treuen Hörer und Sponsoren, aber auch dank des langen Atems des Teams, standen wir diese harte Zeit durch“, erzählt Benoit Gauder stolz. „Das Schlimme während der Gerichtsprozedur war ja, dass wir bis kurz vor der erneuten Lizenzuteilung nicht wussten, ob wir letztendlich Erfolg haben werden. Und mit jeder neuen Verhandlung, mit jedem neuen Schreiben der Anwälte, kostete der Prozess mehr Geld. Ich habe in meinem Radioleben so manche schöne Erinnerung und Zeit gehabt, doch für mich war der allerschönste Augenblick, als wir am 10.11.2014 aus Brüssel die Nachricht bekamen, dass wir den Prozess gewonnen haben“, lacht Benoit. Der bodenständige Sender legt Wert auf Hörerbindung dank Liveveranstaltungen und Gewinn-Aktionen, wie z.B. den „Reise-Koffer“. Doch es geht auch politisch. So hat Radio Sunshine z.B.  im Vorfeld der Kommunalwahlen ausführliche Sendungen gebracht, in denen örtlichen Parteivertretern die Fragen der Hörer gestellt wurden.

    Radio Sunshine in Lontzen – Foto: Thomas Kircher

    Herzstück von Radio Sunshine – Foto: Thomas Kircher

    Benoit Gauder ist selbst in diversen Sendungen am Mikrofon. Während unseres Besuches ging er spontan on air, mit einem Studiogast aus Süd-Limburg/NL, mit dem sich Benoit im grenzüberschreitenden Dialekt unterhielt.

     Die ersten Moderatoren bei Radio Sunshine. Das Bild stammt von der ersten RS-Veranstaltung zu der Hörer in die Hubertushalle Lontzen eingeladen waren. Der Bericht ist in der Tageszeitung GrenzEcho erschienen (Foto: Benoit Gauder)


    Und hier ein Rückblick auf die bewegten letzten Jahre von Radio Sunshine:

    Radio Sunshine aus Ostbelgien sendete auf 97,50MHz. Im November 2012 verlor man die UKW-Frequenz (die Abschaltung erfolgte am Mittwoch, 14.11.12 um 11:00Uhr) und ist vorerst rein als Webradio aktiv :   AUS für Radio Sunshine !

    Belgien Aktuell > Doch noch Hoffnung für Radio Sunshine ???  Meldung auf radioforen.de entdeckt

    14. Februar 2013 | |Radio Sunshine darf wieder hoffen

    Benoit Gauder, Geschäftsführer und Präsident des freien lokalen Rundfunksenders Radio Sunshine.

    Geschäftsführer Benoit Gauder sowie die Mitarbeiter und Hörer von Radio Sunshine dürfen sich Hoffnungen machen, dass der freie lokale Rundfunksender im März wieder in Betrieb genommen wird. Wie “Ostbelgien Direkt” erfahren konnte, hat sich der Auditor beim Staatsrat in seinem Gutachten dafür ausgesprochen, dass die Verweigerung der Sendelizenz durch den Medienrat der DG für null und nichtig erklärt wird.

    Rechtsanwalt Denis Barth, der die Interessen der GmbH Sunshine Sounds vertritt, bestätigte gegenüber “Ostbelgien Direkt”, dass der Auditor sich im Sinne des Klägers ausgesprochen habe. Verhandelt wird der Streitfall am kommenden 6. März.

    Geschäftsführer Benoit Gauder (Mitte) und Rechtsanwalt Denis Barth (links) im November 2012 bei einer Protestveranstaltung in Herbesthal.

    Der Staatsrat müsse nicht notwendigerweise der Meinung des Auditors folgen, sagte Barth, es habe auch schon Fälle gegeben, in denen der Staatsrat nicht der Empfehlung des Auditors gefolgt sei. In den meisten Fällen jedoch sei gemäß dem Gutachten des Auditors entschieden worden.

    Sollte die GmbH Sunshine Sounds tatsächlich vor dem Staatsrat Erfolg haben, was man eine gute Woche nach der Verhandlung vom 6. März erfahrendürfte, wäre der Medienrat der DG wieder am Ball. Entweder zieht dieser dann seinen Beschluss zurück und gewährt Radio Sunshine die Lizenz, oder Sunshine-Rechtsanwalt Barth ruft das Schnellgericht in Eupen an.

    Angeblich ist der Auditor des Staatsrates zu der Überzeugung gelangt, dass die Argumente, die der Medienrat bei der Verweigerung der Sendelizenz für Radio Sunshine ins Feld geführt hat, nämlich vornehmlich die Sendung “Reisekoffer”, die Mitarbeiterverträge und die fehlende Genehmigung durch den BRF für die Verwendung von redaktionellen Beiträgen, nicht stichhaltig sind bzw. der Medienrat darüber nicht zu befinden hat.
    Mehr Infos zum AUS des Senders im Radioforum, bzw. hier !!

    Hier mehr Infos zu Radio Sunshine :Der Sender befindet sich in Herbesthal. Die Redaktion hat ihren Sitz in der Lütticherstr. 122 in 4710 Lontzen/Belgien. Mit einem Programm zwischen Blasmusik, Schlagern und Volksmusik gibt man sich betont bodenständig. Ab 22 Uhr laufen die "Love Songs", welche sehr beliebt sind. Sonntags gibt es zwischen 09 und 09.30 die Heilige Messe aus der Pfarrkircher Kelmis ! Man hebt sich also angenehm und ganz bewusst von vielen europäischen Mainstreamradios ab. Bleibt zu wünschen, dass sich dieser Sender mit seinem Konzept durchsetzen kann. "Nebenbei" vertreibt man auch Sound- und Lichtanlagen für Veranstaltungen.

    Radio Sunshine 97,5 mit einem "alten Bekannten", nämlich Dieter Hermanns am Mikro. Nicht nur allen BNL-Fans ein Begriff ! Hier mehr!

    Direkt vom Sender erhielt ich folgende interessanten Hintergrundinfos:

    Hallo Thomas in Heilbronn,

    Schön dass Sie uns im Internet gefunden haben, es freut uns auch dass Ihnen unser Programm gefällt. Unser Radiosender besteht seit Mai 1997 im Dreiländereck (Deutschland, Belgien, Holland) auf UKW 97,5Mhz.Also in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.Über Internet sind wir nun auch noch weit über den Grenzen hinaus zu hören seit August 2006.Unser Zielgebiet ist ein Melodienformat zu senden mit Musik in mehreren Sprachen für ein Publikum ab 35 Aufwärts.Wir sind der Meinung das immer mehr Hörer auf ein solches Programm zurückgreifen da im UKW Bereich 90 % Internationale Hits (Charts) gespielt werden.Via Internet ist das Angebot natürlich sehr groß an Rundfunkanstalten was auch für den einzelnen Hörer Interressant ist da hier in jeder Sparte genügend Auswahl ist.Das ist leider im UKW Bereich nicht möglich da so viele Sender eng zusammensitzen auf einer relativ kleinen Skala.Wir versuchen Täglich in unserem kl. Gebiet via Veranstaltungen und Präsentationen regelmäßig auswärts zu sein um den Kontakt zum Hörer greifnah zu haben.Ich wünsche Ihnen weiterhin einen guten Empfang.Mit freundlichen Grüßen Benoit Gauder - Geschäftsführer  

     

     

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